Fortuna Düsseldorf Plötzlich Aufstiegsfavorit: FC Ingolstadt an der Spitze

Ingolstadt · Fortuna Düsseldorf erwartet den Tabellenführer FC Ingolstadt – zum Spitzenspiel der 2. Bundesliga. FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl ist von der Leistung seines Teams begeistert.

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Fortuna Düsseldorf erwartet den Tabellenführer FC Ingolstadt — zum Spitzenspiel der 2. Bundesliga. FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl ist von der Leistung seines Teams begeistert.

Dieser Höhenflug ist sicherlich eine der größten Überraschungen der Saison. Der FC Ingolstadt ist seit nunmehr vier Spieltagen Tabellenführer in der 2. Bundesliga, stellte noch dazu einen neuen Rekord auf. Durch den jüngsten Auswärtssieg (1:0) gegen den FSV Frankfurt am zehnten Spieltag blieben die "Schanzer" als erste Mannschaft in der Geschichte der Zweiten Bundesliga zum 18. Mal nacheinander auf fremden Rasen ungeschlagen.

"In der Zweiten Liga auswärts so eine Serie zu starten, ist Wahnsinn", sagt Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl zu dem Rekord. "Den nimmt uns keiner mehr." Nun muss man wissen, dass dieser Erfolg in Ingolstadt keine Selbstverständlichkeit ist. Der Verein gehörte nie zu den Top-Teams der 2. Bundesliga, kämpfte fünf Jahre immer wieder gegen den Abstieg.

Um so größer ist deshalb die Freude in der Donaustadt. "Das ist Wahnsinn, ein unglaublich schönes Gefühl. Wir genießen es", sagt Hasenhüttl. Der 47-jährige Grazer, seit knapp einem Jahr Trainer des FC Ingolstadt, gilt als maßgeblicher Regisseur für den Erfolg. Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Michael Henke, in den 1990er Jahren Assistenztrainer bei Borussia Dortmund und Bayern München, hat Hasenhüttl eine starke Mannschaft geformt. Spielmacher des FCI ist der Mittelfeldspieler Pascal Groß — er war an neun der 18 geschossenen Tore beteiligt.

Hinzu kommt: Der FC Ingolstadt ist sehr defensivstark, in der gesamten Saison kassierten die "Schanzer" bislang nur sechs Gegentore. So kommt es, dass angesichts der guten Ausgangslage auch in Ingolstadt gelegentlich das Wort "Aufstieg" erwähnt wird. "Es wäre ein Riesengeschenk, wenn es klappen würde", sagte Ralph Hasenhüttl kürzlich.

Wie groß der Anteil des Hauptsponsors Audi am Erfolg des FCI ist, darüber dringt nur wenig nach außen. Der Autohersteller soll nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" an der FC Ingolstadt 04 Fußball GmbH fast 20 Prozent Anteile haben, zudem soll er Eigentümer von Stadion und Trainingsgelände sein. Unter dem Namen "Audi Schanzer Fußballschule" läuft ein Teil der Nachwuchsarbeit. Böse Zungen sprechen beim FCI schon von einer Werkself der Zweiten Bundesliga.

Fest steht: Der FCI ist sehr effizient. Er gewann die vergangenen vier Spiele mit 1:0. Daran will man nun am Freitag (18.30 Uhr/Live-Ticker) beim Verfolger Fortuna Düsseldorf anknüpfen und den Abstand von momentan fünf Punkten weiter ausbauen. "Wir wollen unseren Lauf so lange wie möglich fortsetzen", sagt Ingolstadt-Kapitän Marvin Matip.

Aber auch die Fortuna kann eine gute Bilanz vorweisen. Die Düsseldorfer sind seit acht Spielen ebenfalls ungeschlagen. Für einen Erfolg der Fortuna am Freitag spricht zumindest die Statistik. Aus sechs Duellen mit dem FC Ingolstadt ging Düsseldorf dreimal als Sieger und nur einmal als Verlierer hervor.

(csc)
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