Fortuna Düsseldorf Azzouzi fordert Demut von Rangnick — RB-Coach angefeindet

Düsseldorf · Eine Halbzeit lang spielte Fortuna Düsseldorf gegen Aufstiegsfavorit RB Leipzig ganz stark auf, am Ende stand dennoch ein 1:3 zu Buche. Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi trauerte nach dem Spiel einigen vergebenen Chancen hinterher – und kritisierte Leipzig-Trainer Ralf Rangnick scharf.

 Ralf Rangnick und Moderatorin Esther Sedlaczek zogen sich für das Interview auf den Rasen zurück.

Ralf Rangnick und Moderatorin Esther Sedlaczek zogen sich für das Interview auf den Rasen zurück.

Foto: Screenshot Sky

Eine Halbzeit lang spielte Fortuna Düsseldorf gegen Aufstiegsfavorit RB Leipzig ganz stark auf, am Ende stand dennoch ein 1:3 zu Buche. Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi trauerte nach dem Spiel einigen vergebenen Chancen hinterher — und kritisierte Leipzig-Trainer Ralf Rangnick scharf.

"Unsere Mannschaft hat heute mehr verdient als diese Niederlage", sagte Azzouzi nach dem Spiel im Sky-Interview. Das Team habe es versäumt, das 2:0 nachzulegen. Der Doppelschlag von Leipzig kurz vor und nach der Halbzeitpause habe gezeigt, über welche individuelle Klasse die Gäste verfügen, sagte Azzouzi und bezog sich dabei vor allem auf den zur Pause eingewechselten Davie Selke und den "sauschnellen" Yussuf Poulsen.

Poulsen hatte das 1:1 per sehenswertem Heber selbst gemacht (45.+1) und das 1:2 durch Selke (48.) vorbereitet. "Wenn du gegen die gewinnen willst, müssen die einen etwas schlechteren Tag haben und wir konsequenter sein", erklärte Azzouzi.

Trotz dieser Einschätzung über die Kräfteverhältnisse stieß dem 45-Jährigen ein Zitat von Leipzigs Trainer und Sportdirektor Rangnick im Vorfeld der Partie bitter auf. "Es ärgert einen, wenn man vorher im 'kicker' liest, dass vielleicht 90 Prozent reichen und wir über uns hinauswachsen müssen", sagte Azzouzi. "Das hat auch was mit Respekt und Anstand zu tun den anderen Vereinen gegenüber. Ich finde, da sollte sich der Herr Rangnick auch mal ein bisschen hinterfragen und ab und an mal ein bisschen Demut walten lassen."

Dass Rangnick und der finanzstarke Verein aus Leipzig in Düsseldorf nicht gerade viele Fans haben, zeigte sich dann auch wenige Minuten später, als der Leipziger zum Sky-Interview antrat. Von den verbliebenen Zuschauern in der Esprit-Arena wurde Rangnick lautstark ausgebuht und ausgepfiffen. "Wir haben uns etwas weiter aufs Spielfeld gestellt, weil grade auch geworfen wurde", erklärte Moderatorin Esther Sedlaczek vor laufenden Kameras.

Rangnick ließen die Anfeindungen aber augenscheinlich kalt. Natürlich könne er den Sieg trotz dieser Kulisse genießen, erklärte er. "Das war ein schweres Spiel für uns, wir haben eine ganz schwache erste Halbzeit gespielt. Gott sei Dank sind wir dann noch vor der Pause zum Ausgleich gekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben."

(areh)
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