Fortuna Düsseldorf Rensing ist endlich die Nummer eins

Düsseldorf · Michael Rensing hat eine Weile gebraucht, bis er bei der Düsseldorfer Fortuna richtig angekommen war. Als Torhüter Nummer eins verpflichtet, fand er sich zum Saisonstart 2013/14 plötzlich als Ersatzmann Fabian Giefers wieder - und fand das überhaupt nicht witzig. Der frühere Münchner, Leverkusener und Kölner stürmte aus der Mannschaftssitzung, weigerte sich, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen und akzeptierte seine Rolle erst Wochen später zähneknirschend.

Michael Rensing: Über Köln und Leverkusen zu Fortuna Düsseldorf
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Das ist Michael Rensing

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Foto: dpa/Peter Steffen

Rensing wartete fortan geduldig auf seine Chance, und als Giefer Fortuna in Richtung Schalke verließ, war sie gekommen. Die Geduld hat sich für beide Seiten ausgezahlt. Der 30-Jährige ist endlich die Nummer eins, wird auch im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim am SOnntag (13.30 Uhr, Esprit-Arena) im Kasten stehen. Er dankt seinem Cheftrainer Oliver Reck für dieses Vertrauen mit kontinuierlich starken Leistungen. Beim 3:0 in Aue rettete er den Düsseldorfern in der hektischen Anfangsphase die Führung und somit letztlich den ersten Saisonsieg. In allen übrigen Partien strahlte er so viel Ruhe aus, dass er seine anfangs sehr wechselhaft auftretenden Kollegen schließlich damit ansteckte.

Fortunen üben für den ersten Heimsieg
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Fortunen üben für den ersten Heimsieg

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"Wir haben ein dickes Ausrufezeichen gesetzt"

Beim 2:0-Sieg in Nürnberg am Montagabend hat Fortuna auch als Mannschaft die Qualitätsstufe erreicht, die sich Klubführung, Fans und Trainerteam zuvor versprochen hatten. Rensing jedoch ist längst noch nicht zufrieden. "Wir haben in Nürnberg ein dickes Ausrufezeichen gesetzt", sagt der Keeper. "Aber es sagt doch eine Menge über das Spiel aus, dass ich so wenig zu tun hatte. Zu solch einer Partie gehören immer zwei Mannschaften." Soll heißen: Der 1. FC Nürnberg war an jenem Abend kaum in der Verfassung, die der große Name des Erstliga-Absteigers verhieß.

Fortunen spielen Beachvolleyball
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Fortunen spielen Beachvolleyball

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Für Rensing ist das eine ganz typische Aussage. Luftschlösser zu bauen ist seine Sache nicht, überbordende Euphorie ist dem Emsländer ein Gräuel. "Wir haben auf fremden Plätzen gut gepunktet, führen die Auswärtstabelle an. Aber Auswärtsstärke allein reicht nicht", merkt der Torhüter an. "Wir müssen jetzt auch zu Hause Gas geben und die drei Punkte gegen Heidenheim holen. Dass wir auswärts unser Spiel aufziehen können, wussten wir. Aber wir wollen, dass auch unsere Arena zu einer Festung wird."

Um das zu erreichen, muss Fortuna ihre Leistung stabilisieren. In Nürnberg gelang es Recks Truppe erstmals, über die komplette Spielzeit eine gut organisierte Defensive und schnelles Umschaltspiel auf den Rasen zu bringen. "Wir sind aber noch mitten drin in diesem Prozess", erklärt Reck. "Ich möchte eine verlässlich gute Leistung sehen, über Wochen und nicht nur in einer einzigen Partie."

Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik zum Spiel beim 1. FC Nürnberg
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Nürnberg - Fortuna: Einzelkritik

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Vor Heidenheim und dem, was sein Kollege Frank Schmidt dort seit 2007 aufgebaut hat, äußert der Düsseldorfer Coach Respekt: "Das muss man ganz groß herausstellen." Morgen freilich will Fortuna dem punktgleichen Aufsteiger seine Grenzen aufzeigen - schließlich soll die Arena ja eine Festung werden.

Fortuna: Rensing - Schauerte, Soares, Bodzek, Schmitz - Gartner, da Silva Pinto - Liendl, Benschop, Bellinghausen - Hoffer.

(RP)
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