Die vielleicht wichtigste Position in einem Verein ist bei Fortuna Düsseldorf vakant. Da wundert es nicht, dass der Aufsichtsrat den Vorstand aufgefordert hat, "die Suche nach einem neuen Sportmanager mit Hochdruck voranzutreiben und in diesem Zusammenhang zu eruieren, wie dieser in die bestehende Vereinsstruktur zu integrieren ist". Schließlich kann dem künftigen Trainer Frank Kramer die jetzt dringend notwendige Kaderplanung nicht alleine aufgebürdet werden. So hat sich der Aufsichtsrat selbst unter Druck gesetzt, indem er Helmut Schulte freistellte, ohne einen Plan zu haben, als der Druck aufgrund schlechter sportlicher Ergebnisse stieg.

Zugleich bietet sich die große Chance, die Weichen neu zu stellen. Vor zwei Jahren wurde eine derartige Chance in ähnlicher Situation vertan, als der Manager Jörg Schmadtke nicht angesprochen wurde und dann zum 1. FC Köln ging. So etwas darf sich nicht wiederholen.

Der Position des Sportmanagers kommt bei Fortuna besonders große Bedeutung zu, da es in der Führungsetage an sportlicher Kompetenz mangelt. Die verbliebenen drei Vorstandsmitglieder Dirk Kall, Paul Jäger und Sven Mühlenbeck sind auf anderen Gebieten tätig. Daher muss der Verein einen Mann suchen, der über das notwendige Fachwissen, Erfahrung und Souveränität verfügt und obendrein noch gut vernetzt ist. Rund um die Esprit-Arena wird derzeit ein halbes Dutzend mögliche Kandidaten genannt.

Der 52 Jahre alte gebürtige Leverkusener legt am Saisonende sein Amt als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga nieder. Zuvor arbeitete er für Bayer Leverkusen, SC Freiburg, den 1. FC Köln und den FC Augsburg. Es ist bekannt, dass Hannover 96 großes Interesse an einer Verpflichtung von Rettig hat, was aufgrund der Reputation nicht verwundert. Hat Fortuna bei Rettig angeklopft? "Ich bin nicht bereit, über meine beruflichen Pläne öffentlich zu sprechen", sagt der Profi unserer Redaktion. "Wenn es etwas gibt, werden ich oder der Klub das vermelden."

Der 47 Jahre alte Sportanwalt arbeitete für den VfB Stuttgart, 1860 München, den SC Freiburg und Hannover 96. Bei den Niedersachsen, deren Trend nach unten zeigt und von Dufner nicht gestoppt werden konnte, soll er nach der Saison trotz Vertrags bis 2016 ausscheiden. "Wir schauen nur bis Sommer und nur auf den Klassenerhalt — alles andere dann später. Das gilt auch für mich", sagt Dufner.

Der 43 Jahre alte ehemalige Nationalstürmer war vier Jahre lang Sportdirektor beim VfB Stuttgart, wo er jedoch im Herbst ausgemustert wurde. Ihm wird von den Fans der Schwaben die Krise angelastet. Er gilt als Verfechter des modernen Fußballgeschäfts, was vor allem bei den Ultras nicht gut ankommt.

Der 46 Jahre alte frühere Star verfügt zwar über Fachkompetenz und Beziehungen, ist aber ein Mann mit Ecken und Kanten, der meinungsfreudig und durchsetzungsstark ist. Solch ein Alpha-Typ würde in den eigenen Reihen wahrscheinlich Angst verbreiten. Er ist für die Fortuna sicherlich eine Nummer zu groß.

Der 38 Jahre alte Westfale spielt seit 2006 für Fortuna und ist mit dem Verein und seinem Umfeld bestens vertraut. Er bestritt am Sonntag sein letztes Heimspiel in der zweiten Mannschaft. Als Manager-Novize käme diese Herkulesaufgabe für ihn jedoch wahrscheinlich zu früh.

Der 37 Jahre alte ehemalige Torjäger hat zuletzt ein Praktikum bei Fortuna absolviert, das ausläuft. Ihm jetzt die Manageraufgabe zu übertragen, wäre leichtfertig.

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