Rücktritt beim VfB Stuttgart Funkel kann Luhukays Entscheidung nachvollziehen

Düsseldorf · Jos Luhukay ist als Trainer des Zweitligisten VfB Stuttgart zurückgetreten. Vorausgegangen war ein in der Öffentlichkeit ausgetragener Konflikt zwischen Luhukay und Sportvorstand Jan Schindelmeiser. Nur kurz nach der Bekanntgabe äußerte sich auch Fortunas Trainer Friedhelm Funkel zum Rücktritt.

 Friedhelm Funkel und Jos Luhukay verbindet eine langjährige Freundschaft.

Friedhelm Funkel und Jos Luhukay verbindet eine langjährige Freundschaft.

Foto: Falk Janning

Funkel zeigte sich nicht überrascht von der Nachricht aus Stuttgart. "Jos Luhukay ist in seinen Entscheidungen sehr konsequent. Er ist ein ehrlicher, harter Arbeiter mit hohem Fußball-Sachverstand", sagte Funkel.

Der Niederländer, der erst im Mai beim Bundesliga-Absteiger angetreten war, gab zermürbt vom öffentlichen Zwist mit Sportvorstand Schindelmeiser auf. Die beiden hatten nach der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Heidenheim am vergangenen Freitag keinen Hehl aus ihren unterschiedlichen Auffassungen über Spielertransfers und den Kader gemacht.

Insbesondere auf die Neuzugänge Benjamin Pavard, Carlos Mané und Takuma Asano hatte Luhukay öffentlich sehr zurückhaltend reagiert. Der Coach hatte zudem kritisiert, dass er im Kader Spieler aus 15 verschiedenen Ländern habe.

"Mir fällt dieser Schritt nicht leicht, weil ich in den ersten Wochen meiner Tätigkeit für den VfB Stuttgart bei Fans, Mannschaft und Verantwortlichen das Vertrauen gespürt habe", sagte Luhukay in einer Stellungnahme.

Basis seiner Arbeit sei jedoch "immer eine einheitliche Linie aller sportlich Verantwortlichen bei Zusammenstellung und Führung des sportlichen Bereichs und ein uneingeschränktes Vertrauen der Vereinsverantwortlichen in meine Arbeit" gewesen: "Diese Basis ist beim VfB Stuttgart nicht mehr vorhanden."

Für Funkel sei es absolut unverständlich, dass ein Sportvorstand, wenn es denn so stimmt, drei Spieler über den Kopf des Trainers hinweg verpflichtet. "Das geht nicht. Der Trainer ist der Hauptverantwortliche für die Mannschaft", sagte der 62-Jährige. "Mir war daher schon vor Tagen klar, dass Jos seine Konsequenzen daraus ziehen wird."

Funkel und Luhukay verbindet eine gemeinsame und erfolgreiche Vergangenheit. Nachdem der Holländer unter Funkel Spieler bei Uerdingen (1995/96) war, stiegen beide als Trainer-Gespann mit dem 1.FC Köln in die Bundesliga (2003) auf.

(old)
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