Fortuna Düsseldorf Schiedsrichter machen Azzouzi nachdenklich

Düsseldorf · "Ein kleines Bisschen Neutralität würde uns gut tun", schimpfte Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi nach dem 1:2 in Leipzig. Die falsche Abseits-Entscheidung gegen Akpoguma war für ihn "die Krönung".

 Rachid Azzouzi ist mit der Leistung der Schiedsrichter nicht einverstanden.

Rachid Azzouzi ist mit der Leistung der Schiedsrichter nicht einverstanden.

Foto: dpa, lus jai

Er suche nicht nach Ausflüchten, betonte Rachid Azzouzi nach Fortunas 1:2-Niederlage in Leipzig. "Für das Ergebnis sind wir in erster Linie selbst verantwortlich", erklärte der Sportdirektor des Zweitligisten. "Weil wir aus unseren zahlreichen Balleroberungen zu wenig gemacht haben. Wir haben zu fehlerhaft, zu unsauber agiert, uns von der Hektik des Gegners anstecken lassen." Doch unabhängig von der nicht ganz unerwarteten Niederlage beim Top-Aufstiegsfavoriten aus Sachsen hatte Azzouzi einen gefährlichen Trend ausgemacht, den er mit Blick auf die Zukunft unbedingt einmal aussprechen wollte: falsche Schiedsrichter-Entscheidungen gegen die Düsseldorfer.

"Es gibt da schon ein paar Dinge, die gegen uns gelaufen sind", sagte Azzouzi. "Wir haben das längst nicht immer angesprochen, weil es leicht als Ausrede missverstanden werden kann." Irgendwann aber sei es doch genug, meinte der 44-Jährige - und diesen Punkt sah er am Freitag in Leipzig erreicht. "Das ging schon beim Gegentreffer kurz vor der Pause los. Natürlich sind wir da unachtsam. Aber wenn keinerlei Nachspielzeit angezeigt ist und Herr Osmers einen Eckball für Leipzig noch ausführen lässt, dann darf er ruhig mal abpfeifen, wenn der Ball ganz klar abgewehrt ist."

Harm Osmers ließ jedoch nach Fortunas Kopfballabwehr weiterspielen, und so landete Lukas Klostermanns völlig verunglückter Fernschuss auf dem Fuß Emil Forsbergs, der daraufhin - eben doch in der Nachspielzeit - das 1:0 schoss.

"Wenn Klostermann den richtig trifft, landet der Ball in Reihe 43 und nicht bei Forsberg", ärgerte sich Trainer Frank Kramer. Ihn wie Azzouzi brachte jedoch weit mehr auf die Palme, dass Osmers diesen Schuss überhaupt noch zuließ. Die "Krönung" sei jedoch gewesen, dass Osmers Assistent Markus Pflaum bei einer Konterchance Kevin Akpogumas wegen angeblichen Abseits die Fahne gehoben habe. "Kevin war ohne Übertreibung drei Meter nicht im Abseits", sagte der Sportdirektor kopfschüttelnd. "Dann sagt man denen (den Unparteiischen, die Red.) das hinterher, aber die sind ja über alles erhaben."

Azzouzi versicherte, dass er die Fehlentscheidung nur mit Blick auf die Zukunft angesprochen habe. "Wir müssen jetzt nach zwölf Spieltagen einfach mal den Finger heben", sagte er. "Wir verlangen ja nicht, dass die Schiedsrichter zu unseren Gunsten pfeifen. Aber ein kleines Bisschen Neutralität würde uns gut tun." Ungewohnt scharfe Töne des Managers, der damit an Szenen wie beim Saisonstart in Berlin erinnerte, als ein klarer Handelfmeter für Fortuna nicht gegeben wurde. Ein bewusster und kalkulierter Vorstoß Azzouzis - nur muss er Fortunas Profis jetzt klarmachen, dass sie ihn nicht als Alibi missbrauchen.

(jol)
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