Fortuna Düsseldorf Selbst in Kenia herrscht Fortuna-Euphorie

Düsseldorf · Da staunt man als Düsseldorfer nicht schlecht: Ein Video auf YouTube zeigt ein Kinderheim in Kenia, das sich offenbar voll und ganz der Fortuna verschrieben hat. Initiator ist ein Mitarbeiter der dortigen deutschen Botschaft.

Fortuna Düsseldorf: Kenianische Waisenkinder sind Fortuna-Fans
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Im kenianischen Kinderheim herrscht Fortuna-Euphorie

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Es ist nicht das Logo des FC Bayern München, FC Barcelona oder Champions-League-Sieger Real Madrid, das bei einem gut dreiminütigen YouTube-Video mit mehr als einem Dutzend kenianischen Kindern omnipräsent ist. Man blickt als neutraler Betrachter zwar mehrfach hin, es ist aber tatsächlich das Logo von Fortuna Düsseldorf.

Die Überraschung ist perfekt, wenn man den Ton einschaltet : "For-for-for-for-for-fort! Tu-tu-tu-tu-tu-tu!Na-na-na-na-na-na! For-tu-na!", brüllen dann die jungen Fans inbrünstig in die Kamera. 5700 Kilometer liegen zwischen Düsseldorf und dem kenianischen Kinderheim "Nest" in Limuru, Spiele können sie nicht verfolgen — vor wenigen Wochen kannten die jungen Protagonisten den Verein noch nicht mal.

Andreas Koppers hat das geändert: "Das war eher ein Zufall. Immer, wenn ich auf das "Nest"-Gelände gefahren bin, habe ich Musik gehört - oft auch die Einlaufhymne der Fortuna '95 Ole'. Als ich eines Tages wieder an das Heim kam, hat mich ein Kind mit den Worten '95 Ole' begrüßt. Anschließend habe ich das Lied noch einmal angemacht und es kamen sofort ganz viele Kinder angerannt und haben versucht, mitzusingen. Seither haben wir das Lied schon unzählige Male angehört und immer wenn ich mit dem Auto komme, muss die Einlaufmusik der Fortuna in meinem Auto erklingen. Das ist ein festes Ritual geworden", erklärt Koppers.

Die Kinder wollten zudem immer wieder Geschichten aus seinem Leben aus Deutschland hören, so Koppers, "und da die Fortuna ein fester Bestandteil meines Lebens war, habe ich den Kindern auch sehr viel über die Fortuna berichtet."

Nun hat der Düsseldorf-Anhänger die Anzahl der internationalen Fans mit einem Schlag drastisch erhöht, die jungen Afrikaner sind mittlerweile Feuer und Flamme: "Inzwischen sehnen sich die Kinder förmlich danach auch Fortuna-Klamotten zu tragen. Ein paar Shirts hatte ich schon recht preiswert erworben, ansonsten habe ich aus einem Besuch in Deutschland viele Fortuna-Luftschlangen und Ballons mitgebracht. Die Kinder sind ganz verrückt danach."

Der Traditionsverein zeigte sich begeistert und reagierte umgehend: Das Nachwuchsleistungszentrum — stellvertretend die aktuelle U14-Mannschaft — hat nun Pakete mit Kleidung und Fußbällen sowie eine Video-Grußbotschaft nach Kenia geschickt. "Hello from Düsseldorf. We hope you'll like our stuff and good wishes to Limuru", heißt es darin.

Die Waisenkinder werden es ihnen danken. Das "Nest" kümmert sich vor allem um Waisenkinder, deren Mütter in Haft sind. Auch Kinder, die missbraucht wurden oder denen körperliche Gewalt angetan wurde, finden in diesem Kinderhaus ein Zuhause. "Es ist mir eine wahre Freude zu sehen, wie sich diese Kinder entwickeln. Ich freue mich unheimlich, dass der Kontakt zum Verein zustande gekommen ist und die Kinder nun diese Unterstützung direkt vom Club erhalten", sagt Koppers.

(cfk)
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