Fortuna Düsseldorf Timm Golley spricht, schießt und trifft

Düsseldorf · Der 23 Jahre alte Stürmer, der vor eineinhalb Jahren noch Landesliga-Torschützenkönig in Lackhausen war, erzielt sein erstes Tor für Fortuna in der zweiten Liga. Nicht nur deshalb wird er von Interimstrainer Oliver Reck gelobt.

2. Bundesliga 13/14: Golley feiert Tor-Debüt mit Flickflack
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2. Bundesliga 13/14: Golley feiert Tor-Debüt mit Flickflack

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Fortuna führt knapp mit 1:0, als nach einer Stunde Timm Golley für Jimmy Hoffer kommt. Das ist deshalb bemerkenswert, weil der Österreicher bislang immer ein Tor erzielt hatte, wenn er unter Oliver Reck zur Anfangsformation gehörte. Diesmal hatte Hoffer glücklos agiert, sich manchmal kopflos festgerannt.

Der Joker Timm Golley sticht. Nachdem Fortuna durch einen Elfmeter auf 2:0 erhöht hat, ist Aalen dem Anschlusstreffer ganz nahe. Junglas verpasst den Ball (72.), Pohjanpalo köpft an die Latte (73.), doch im direkten Gegenzug sorgt Golley für die Entscheidung. Er läuft von der Mittellinie halblinks und zeigt das schon ganz früh dem ballführenden Charlison Benschop an. Der Querpass kommt und Golley vollstreckt eiskalt und mühelos zum 3:0. Mit einem Handstand-Überschlag feiert er sein erstes Zweitligator.

Die Entstehung des Tores ist typisch. Golley beeindruckt durch seine Präsenz. Wenn er auf den Platz kommt, benötigt er keinerlei Anlaufzeit. Er ist sofort voll da, er spricht, zeigt und läuft. Damit erfüllt er wichtige Kriterien und Eigenschaften, die Trainer Lorenz-Günther Köstner stets gefordert hatte. Er hatte Golley zu seinem Profi-Debüt verholfen.

Torschützenkönig in Wesel-Lackhausen

Mit dieser atemberaubenden Entwicklung hatte Golley selbst wohl kaum gerechnet. Er war vor eineinhalb Jahren mit 22 Treffern Torschützenkönig beim Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen. Auch bei einem Testspiel gegen Fortuna wirbelte er, geriet in den Fokus und erhielt eine Chance bei Fortuna. Aber auch in der zweiten Mannschaft musste er zunächst auf seine Chance warten, arbeitete sich jedoch heran und überzeugte mit Toren.

"Die Einwechslung heute hat hundertprozentig gepasst", sagte Interimstrainer Oliver Reck, der sich über sein glückliches Händchen freute. "Timm ist mutig und selbstbewusst. Er wagt auch ein Dribbling, wo keiner damit rechnet."

Timm Golley sagte zunächst brav, dass der Sieg wichtig war. Aber er war auch ehrlich, weil er von einem guten Zeitpunkt für die Führung kurz vor der Halbzeit sprach. Und: "Es war Glück, dass der Ball durchrutscht." Dann gewährte er noch einen kleinen Einblick in sein Seelenleben: "Ich bin Stürmer, das heißt, ich will Tore schießen und welche vorbereiten. Deshalb gehe ich mit Überzeugung rein. Ich habe gesehen, dass ich am zweiten Pfosten frei bin und habe gehofft, dass der Ball kommt. Ich weiß, dass er ihn dahin spielen kann, aber Charlie hat ihn mustergültig gebracht."

(RP)
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