Fortuna-Verteidiger Tobias Levels wurde nach seinem Patzer, der zur 1:2-Niederlage gegen 1860 München führte, vom eigenen Publikum gnadenlos niedergemacht.

Nach dem Spiel heulte er auf der Ersatzbank hemmungslos.

Bereits in der Vorwoche beim Pokal-Aus in Wiedenbrück waren die Pfiffe gegen die eigene Mannschaft bei vielen eingefleischten Düsseldorfer Fans ein Tabubruch und hatten für entsprechenden Zorn gesorgt.

Bei der unglücklichen 1:2-Heimniederlage am Freitagabend gegen 1860 München gab es nun sogar noch eine Steigerung: Mit Tobias Levels wurde ein einzelner Spieler Ziel der verbalen Attacken. Der Innenverteidiger wurde von einem Teil der Düsseldorfer Fans bei jeder Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen. Das hatte es noch nie gegeben.

Diese Fans nahmen die Pfiffe aus der Vorwoche zum Anlass, ein Plakat zu malen.

Anlass der Pfiffe war ein gravierender Fehler des Innenverteidigers. Der 26-Jährige hatte sich in der 78. Minute vom eingewechselten Marin Tomasov in der eigenen Hälfte düpieren lassen.

Der Löwen-Angreifer hatte anschließend keine Mühe zum 2:1 zu treffen.

Er schob den Ball an Torwart Fabian Giefer vorbei zum Münchner Siegtreffer ins lange Eck.

Danach hatten einige Zuschauer den früheren Gladbacher als Sündenbock ausgemacht und pfiffen ihn bei jeder Ballberührung gnadenlos aus. Levels hatte bis zu seinem kapitalen Bock allerdings ein gutes Spiel gemacht.

Nach dem Abpfiff kochten die Emotionen erst richtig hoch. Levels' Mannschaftskameraden waren außer sich vor Wut. "Das ist eine absolute Frechheit was hier mit einem unserer Jungs gemacht wird", schimpfte Adam Bodzeck, "Ich hatte immer geglaubt, in Düsseldorf stehen Fans und Mannschaft zusammen."

Levels war mit dem Schlusspfiff weinend zur Ersatzbank geschlichen und hatte sich dort verkrochen. Als seine Kameraden ihre Ehrenrunde drehten, fehlt er zunächst. Doch die Fans in der Südkurve riefen ihn mit "Tobias-Levels"-Sprechchören zu sich. Die Spieler klatschten dazu. Levels stellte sich den Anhängern mit Tränen in den Augen. "Das war eine überragende Reaktion der Fans", sagte Trainer Mike Büskens. "Und es war sehr mutig von Tobi, sich zu stellen. Denn er wusste ja nicht, was ihn erwartet."

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