Fortuna Düsseldorf Vom 0,82-Punkte-Trainer und 749-Minuten-Stürmer

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs sechste Saisonniederlage hat keinen Spieler des Spiels verdient – so stimmten jedenfalls unsere User ab. Weitere Erkenntnisse aus dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern: Frank Kramers bisherige Bilanz ist angsteinflößend und Joel Pohjanpalo wartet seit langer Zeit auf ein Pflichtspieltor.

Joel Pohjanpalo wartet seit 749 Minuten auf einen Treffer in der 2. Bundesliga.

Joel Pohjanpalo wartet seit 749 Minuten auf einen Treffer in der 2. Bundesliga.

Foto: Falk Janning

Fortuna Düsseldorfs sechste Saisonniederlage hat keinen Spieler des Spiels verdient — so stimmten jedenfalls unsere User ab. Weitere Erkenntnisse aus dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern: Frank Kramers bisherige Bilanz ist angsteinflößend und Joel Pohjanpalo wartet seit langer Zeit auf ein Pflichtspieltor.

Spieler des Spiels?

Wieder eine Niederlage, wieder kein Spieler des Spiels. Dieses Mal wurde es noch deutlicher: 89,2 Prozent unserer Leser wählten "keiner". 7,6 Prozent klickten auf Julian Schauerte, Karim Haggui lag abgeschlagen auf dem letzten Platz (3,2).

Misslungenes Experiment

Dass in der Fortuna-Offensive nicht viel passierte, ist jedem Zuschauer aufgefallen. Dabei bot Trainer Frank Kramer drei etatmäßige Mittelstürmer auf, allerdings verpufften deren Qualitäten größtenteils auf den Außenbahnen. Joel Pohjanpalo , Didier Ya Konan und Mike van Duinen wechselten sich in Kaiserslautern auf dem Flügel ab. Der Misserfolg in Zahlen: Der Finne kommt auf vier Flanken, seine Kollegen brachten hingegen keinen einzigen Ball in den Strafraum. Das ist gegen eine tiefstehende Mannschaft schlicht zu wenig.

749 Minuten Wartezeit

Für Pohjanpalo läuft es derzeit eh nicht. Seit nunmehr 13 Spielen wartet er schon auf einen Treffer. Zu seiner Verteidigung muss aber auch erwähnt werden, dass er das ein oder andere Mal eingewechselt wurde. Allerdings sprechen die 749 Minuten ohne Tor schon eine deutliche Sprache. Das letzte Mal traf er gegen eine Mannschaft, die mittlerweile in der Bundesliga spielt: Am 17. April schoss der Finne das 0:1 beim FC Ingolstadt. In der finnischen Nationalmannschaft dagegen läuft es besser: In der EM-Qualifikation erzielte Pohjanpalo zuletzt zwei Treffer in zwei Spielen.

0,82 Punkte

Es gibt Statistiken, sie sind einfach nur unangenehm. So zum Beispiel auch die derzeit durchschnittliche Punkteausbeute von Trainer Kramer bei der Fortuna. Auf 0,82 Punkte kommt er lediglich. Damit wäre er nach 34 Spieltagen logischerweise mitten im Abstiegskampf. Passende Vergleiche, um diesen Wert greifbarer zu machen: Nach dem Umbruch nach dem Bundesliga-Abstieg kam Coach Mike Büskens in 16 Spielen auf 1,12 Punkte. Dann wurde er gefeuert. Ein anderes Extrem haben wir auch parat: Pep Guardiola absolvierte mit den Bayern mittlerweile 119 Spiele, 2,40 Punkte kann er aufweisen — Champions-League-Spiele und Partien nach den frühen Meisterschaften natürlich inklusive.

Jetzt macht nicht mal mehr die Saison 2010/11 Mut

Bisher konnten sich die Fortunen immer noch die Tabelle der Saison 2010/11 anschauen, um ein wenig Hoffnung zu sammeln. Mittlerweile ist das Team von vor fünf Jahren aber an den Düsseldorfern vorbeigezogen. Drei Siege hatten die Fortunen 2010/11 nach dem zehnten Spieltag, den sechs Niederlagen (in Folge) hatte sich nur noch eine Pleite dazugesellt. Die Fortuna kommt hingegen nur auf einen Sieg und drei Remis — die restlichen sechs Spiele gingen verloren.

1. FC Kaiserslautern - Fortuna: Reaktionen
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Foto: dpa, ua

Das Passdilemma

252 Pässe reichten dem Team aus Kaiserslautern, um drei Tore zu erzielen. Lediglich 156 Pässen kamen an, ein Fünftel der Versuche wurden über eine lange Distanz gespielt. Die Taktik war klar: Das Mittelfeld mit möglichst schnellen Gegenstößen überbrücken. Die Fortuna hingegen kam auf 401 Pässe, allerdings kamen rund ein Viertel nicht an. Und die wichtigste Zahl: null Tore standen schließlich auf der Anzeigetafel.

Hart, härter, FCK

Die erste Halbzeit nennt man umgangssprachlich wohl "ein einziges Gehacke". Die Gastgeber versuchten mit einem robusten Zweikampfverhalten den Düsseldorfern den Spaß am Spiel zu nehmen. Das funktionierte auch gut — war allerdings grenzwertig. Auf 13 Fouls kamen die Pfälzer nach nur 45 Minuten, das macht ein Foul jede dreieinhalb Minuten. Zum Vergleich: Nur drei Torschüsse hatten sie bis zu diesem Zeitpunkt verzeichnet.

(cfk)
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