Fortuna Düsseldorf Vor Länderspielpausen dreht Fortuna auf
Düsseldorf · Immer wenn der internationale Kalender die Fußball-Nationalspieler zu ihren Fahnen ruft, punkten die Düsseldorfer besonders gut. Für das Selbstvertrauen ist das Gold wert.
1860 München - Fortuna: Einzelkritik
Zum dritten Mal in dieser Saison müssen die Trainer in Deutschlands Profifußball-Ligen mit reduzierten Kadern arbeiten. Wie schon im September und Oktober steht aktuell wieder eines jener Zeitfenster an, das die internationalen Verbände für die Partien der Nationalmannschaften reserviert haben. Davon betroffen ist auch die Fortuna: Joel Pohjanpalo trifft heute mit Finnland in der EM-Qualifikation auf Ungarn und bestreitet zusätzlich am Dienstag ein Testspiel in der Slowakei, Christian Gartner (U21 Österreich) und Jonathan Tah (U19 Deutschland) nehmen mit ihren Teams an Vier-Nationen-Turnieren teil. Zudem steht Michael Liendl für die A-Nationalmannschaft Österreichs auf Abruf bereit.
Oliver Reck sieht die Berufung seiner Schützlinge stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Das zeigt doch, welche Qualität unsere Spieler haben und welche Wertschätzung sie in ihren Heimatländern genießen", sagt Fortunas Chefcoach - und muss doch fürchten, dass die internationalen Ausflüge nicht immer ein Happy End haben. Tah zum Beispiel kehrte von der vergangenen U19-Tour mit einer Muskelverletzung zurück. "Diesmal passe ich aber auf", sagte der Innenverteidiger vor seiner Abreise augenzwinkernd.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum Fortunas Verantwortliche zumindest in der aktuellen Saison große Fans der Länderspielpausen sind. Die Zweitliga-Profis nutzen sie nämlich regelmäßig, um so richtig nachhaltig Selbstvertrauen zu tanken: So holten sie Ende August vor der Unterbrechung mit dem 3:0 bei Erzgebirge Aue den ersten Saisonsieg. Statt tief in die Krise zu stürzen und zwei Wochen lang die Wunden lecken zu müssen, konnten die Düsseldorfer in Ruhe arbeiten und sich für den weiteren Aufschwung vorbereiten.
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Und der stellte sich tatsächlich ein: Vor der zweiten Pause gewann Fortuna beim zu Hause bis dahin noch verlustpunktfreien SV Darmstadt 98 mit 4:1. Einschnitt Nummer drei nutzte die Reck-Truppe nun am vergangenen Montag mit dem 1:0 beim TSV 1860 München. Wieder geht Fortuna mit einem Erfolgserlebnis in die spielfreie Zeit, kann nun bestens gelaunt auf die Fortsetzung der Saison am 24. November gegen Fürth hinarbeiten. "Wir werden vor allem an unseren Standards feilen", sagt der Coach, der offenbar durch Bruno Soares? Siegtreffer in München - nach einem Eckball von Christian Gartner - auf den Geschmack gekommen ist.
Vor allem aber muss erneut niemand über verpasste Chancen und Formtiefs grübeln. Das Vertrauen in die eigene Stärke kann sich vertiefen. In den vergangenen Wochen war deutlich zu sehen, dass die so gewonnene Stabilität gerade in engen Spielen wie gegen St. Pauli oder in München dazu beigetragen hat, knappe Vorsprünge nach Hause zu bringen. Eine Qualität, die am Saisonende entscheidend sein kann.
