Fortuna Düsseldorf Vorsicht vor den Würzburger Kickers

Düsseldorf · Zweitligist Fortuna Düsseldorf will am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals den Regionalliga-Spitzenreiter aus Würzburg nicht unterschätzen.

 Eine peinliche Niederlage wie in Wiedenbrück im vergangenen Jahr will die Fortuna diesmal unbedingt vermeiden.

Eine peinliche Niederlage wie in Wiedenbrück im vergangenen Jahr will die Fortuna diesmal unbedingt vermeiden.

Foto: rpo, Falk Janning

""Der Pokal ist einfach geil und macht einen Riesenspaß. Er bringt unvergessliche Momente", sagt Andreas Lambertz. Fortunas Mittelfeldspieler hat einen solchen Moment erlebt, als er seine Mannschaft im August 2009 durch einen abgefälschten Schuss zum 3:3 in der Schlussminute der Verlängerung gegen den Bundesligisten Hamburger SV ins Elfmeter-Schießen rettete. Dort verlor die in der Dritten Liga kickende Elf von Ex-Coach Norbert Meier zwar mit 4:7 nach Elfmeterschießen, doch sie wurde für ihre Leistung in der Esprit-Arena gefeiert.

Die Düsseldorfer hoffen auch in dieser Saison auf solche unvergesslichen Pokalerlebnisse. Dafür müssen sie sich am Sonntag (16 Uhr, Live-Ticker) aber zunächst in der ersten Runde bei den Würzburger Kickers durchsetzen. Fortuna-Spielführer Adam Bodzek freut sich auf den Pokal-Wettbewerb. "Diese Sekt-oder-Selters-Spiele sind eine wunderbare Geschichte. Da kann man in wenigen Spielen viel erreichen", sagt er.

Im Oktober 2012 war Bodzek dabei, als seine Mannschaft Borussia Mönchengladbach durch einen Treffer von Nando Raffael mit 1:0 nach Verlängerung schlug. Auch im Dezember 2011 stand er beim unvergessenen 4:5 nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund als Mittelfeldspieler auf dem Platz.

Aber die Rot-Weißen sorgten in den vergangenen Jahren auch für viele negative Erlebnisse. Auf den Heldentaten im Pokal liegt längst der Staub der Geschichte. Seit den Triumphen von 1979 und 1980 haben sie nur noch zweimal erfolgreich abgeschnitten und sind bis ins Halbfinale vorgestoßen. Aber auch das ist schon lange her: 1987 verlor die Mannschaft, die wenig später aus der Bundesliga abstieg mit 0:3 bei den Stuttgarter Kickers, 1996 setzte sich Gastgeber Karlsruher SC mit 2:0 durch. Seit dem Pokalsieg 1980 qualifizierte sich Fortuna 25 Mal für den DFB-Pokal, jeweils siebenmal war schon in der ersten oder zweiten Runde Endstation, sechsmal kam das Aus in Runde drei.

Besonders bitter war für die Fortuna-Fans die jüngste Vergangenheit. Als Regional- und Oberligist musste sich der Verein über den Niederrhein-Pokal für die Hauptrunde qualifizieren, schied aber regelmäßig vorzeitig aus — vorzugsweise gegen Rot-Weiss Essen. So war Fortuna jahrelang gar nicht im DFB-Pokal vertreten.

Blamage in Wiedenbrück

Seit der Rückkehr in die 1. und 2. Liga steht Fortuna zwar automatisch in der ersten Runde, kassierte dort aber in den vergangenen Jahren bittere Pleiten: 2010 musste der Zweitligist durch ein 0:1 beim Drittligisten TuS Koblenz die Segel streichen. 2012 schieden die Düsseldorfer in der dritten Runde als Bundesligist bei den drittklassigen Offenbacher Kickers mit 0:2 aus. Und im vergangenen Jahr folgte unter Trainer Mike Büskens die ernüchternde 0:1-Blamage in Runde eins beim SC Wiedenbrück, der zu diesem Zeitpunkt Schlusslicht der vierten Liga war.

Michael Liendl war in Wiedenbrück zwar noch nicht dabei. Fortunas Mittelfelddirigent weiß aber, worauf es am Sonntag beim Spitzenreiter der Regionalliga Bayern ankommt. "Wir werden die Würzburger nicht unterschätzen. Von ihrem Leistungsvermögen sind sie sicher eine Drittliga-Mannschaft. Da ist Vorsicht angesagt", sagt er. "Das wird ein intensives Spiel. Wir werden in die Begegnung gehen, als wäre es ein normales Ligaspiel. Wir wollen ein schnelles Tor erzielen, dann wird die Sache einfacher."

(jan)
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