Fortuna - Kommentar Wettskandal: Staat muss Zeugen schützen

Die Ermittler im Fußball-Wettskandal haben einen komplizierten Job, sicher. Doch bei allem Respekt möchte man der Staatsanwaltschaft Bochum doch vielfach ein glücklicheres Händchen bei ihrer Vorgehensweise wünschen.

Das ist Schulze Niehues
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Das ist Schulze Niehues

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Bei den Düsseldorfer Spielern Ben Abelski und Maximilian Schulze Niehues klingelten sie offenbar auf einen einzelnen, unterschiedlich interpretierbaren Anruf aus Abelskis weiterem Umfeld in aller Herrgottsfrühe, durchsuchten sogar die Wohnungen. Das ist rechtens, egal, ob es sich um Zeugen oder um Beschuldigte handelt. Aber ist es auch in jedem Fall angemessen?

Fast noch wichtiger wäre es, die Informationspolitik zu überdenken. Auch wenn in den Paragraphen steht, dass Ermittler nicht verpflichtet sind, Details herauszugeben: Der Staat ist gefragt, wenn es darum geht, Zeugen zu schützen.

Nicht jeder, der von der Polizei vernommen wird, darf wie ein Verbrecher dastehen. Die Staatsanwaltschaft sollte die subjektive Wahrnehmung der Öffentlichkeit bedenken und die Menschen informieren. So könnte sie vermeiden, dass es zu schädlichen Spekulationen und Vorverurteilungen kommt - denn die kann niemand wollen.

(RP)
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