Fortuna Düsseldorf Immer wieder Zoff zwischen Fortuna und Leipzig

Düsseldorf · Kleinere Reibereien zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Leipziger Klub Rasen-Ballsport haben schon Tradition. Und in aller Regel drehen sie sich auch um das Wort Tradition – wie bei der Stichelei, die sich Fortunas damaliger Trainer Oliver Reck nach dem ersten Aufeinandertreffen beider Klubs leistete.

Fortuna - Leipzig: Einzelkritik
15 Bilder

Fortuna - Leipzig: Einzelkritik

15 Bilder
Foto: Falk Janning

Kleinere Reibereien zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Leipziger Klub Rasen-Ballsport haben schon Tradition. Und in aller Regel drehen sie sich auch um das Wort Tradition — wie bei der Stichelei, die sich Fortunas damaliger Trainer Oliver Reck nach dem ersten Aufeinandertreffen beider Klubs leistete.

"Ich arbeite nun mal lieber für einen Traditionsverein", sagte Reck 2014. Die Gesichtsfarbe seines Leipziger Kollegen Alex Zorniger verdunkelte sich vernehmbar, und wenig später entlud sich sein Ärger im kleineren Kreis auch verbal.

Die herzliche Abneigung, die die Düsseldorfer und ihre Fans gegenüber dem Brauseklub hegen, dokumentiert sich auch in der Musikauswahl von Fortunas Stadion-DJ Marcus "Opa" Haefs. Am Montag, als die abstiegsgefährdeten Düsseldorfer sich dem designierten Erstliga-Aufsteiger Leipzig trotz starker Leistung 1:3 beugen mussten, legte Haefs "Money makes the world go around" und "Ich find dich scheiße" auf — Fortsetzung zum Musikprogramm der Vorsaison, als zum Aufwärmen der finanziell gut betuchten Sachsen "Money, money, money" und "Kauf mich" lief.

Im Gegensatz zum augenzwinkernden Charakter dieser Kritik ging es diesmal zwischen den Managern beider Vereine jedoch richtig zur Sache. "Gegen Bochum waren wir bei 80 Prozent", hatte Rangnick vor der Partie gesagt. "Am Montag wollen wir 90 Prozent bringen. Dann muss Düsseldorf schon eine Leistung zeigen, die es in dieser Saison noch nicht auf den Platz gebracht hat." Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi schäumte darüber vor Wut. "Herr Rangnick hat ja erzählt, dass 90 Prozent gegen uns reichen", knurrte er nach dem 1:3 in der Interviewzone. "Natürlich hat seine Mannschaft große Qualität, aber das hier hat etwas mit Respekt vor dem Gegner zu tun. Herr Rangnick hat ja auch mal über den SC Paderborn gesagt, er spiele Steinzeitfußball. Mag ja alles sein, aber solche Formulierungen haben im Fußball nichts zu suchen."

Mit Azzouzis Verärgerung konfrontiert, verstand Rangnick die Welt nicht mehr. "Da muss man mein korrektes Zitat sehen", sagte er — und wiederholte dann die gleichen Worte. "Wenn das respektlos sein soll, weiß ich nicht, was er da meinen sollte." Dass es arrogant herüberkommen könnte, wenn man der Ansicht ist, keine 100 Prozent zu benötigen, kam ihm nicht in den Sinn.

Dem Vernehmen nach wälzen die Stadion-DJs der Erstligisten übrigens schon ihre CD-Sammlungen. Ob Rangnick versteht, warum das so ist, ist nicht überliefert.

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort