Nach Shitstorm ZDF fügt bügelnden Mann in EM-Spot ein

Hat die Kritik die Verantwortlichen weichgespült? Nachdem der ZDF-Spot zur Fußball-EM der Frauen einen Shitstorm ausgelöst hat, zeigt der Sender nun eine überholte Version.

 Das ZDF hat reagiert und einen neuen Spot für die Frauen-EM produziert.

Das ZDF hat reagiert und einen neuen Spot für die Frauen-EM produziert.

Foto: ZDF Mediathek

Eine Frau in Fußballklamotten, ein schmutziger Ball, eine Waschmaschine — so beginnt der Spot, mit dem das ZDF die Fußball-EM der Frauen in Schweden bewirbt, nach wie vor. Sie jongliert das Leder, zieht ab und trifft. Der 20-sekündige Trailer hatte vor ein paar Tagen einen Shitstorm ausgelöst.

Aber nach dem Schuss in die Maschine kommt seit Freitagabend eine neue Einstellung: An einem Bügelbrett steht ein Mann mit nacktem Oberkörper und gibt mit gestrecktem Daumen sein Urteil zum Volltreffer ab. Später ist er noch einmal dabei zu beobachten, wie er ein Trikot mit der Nummer zwei bügelt.

Die erste Version war heftig kritisiert worden. User und Zuschauer warfen dem ZDF Frauenfeindlichkeit vor. "Sexistisch und megapeinlich: Das Video von #zdf zur Frauenfußball-EM. Wer denkt sich so einen Mist bitte aus?", schrieb Daniela Warndorf beispielsweise. Michael Umlandt, der Social-Media-Verantwortliche des Mainzer Senders, zeigte sich überrumpelt von den Reaktionen. "Die User haben sonst positiv auf unsere Spots reagiert und haben die eigentlich immer sehr, sehr lustig gefunden. Das ist das erste Mal, dass wir mit einem Spot wirklich anecken", sagte er im "Morgenmagazin".

ZDF-Chefredakteur Peter Frey zeigte sich gelassener: "Ich finde, wir sollten es mit der political correctness nicht übertreiben. Ein Spot soll ja auffallen, der soll Interesse erwecken. Das ist in der Angelegenheit wirklich gelungen. Da guckt man hin; und damit ist die Sache für mich wirklich auch erledigt."

(pst)
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