Zweiter Titel nach 1976 Bayern Münchens Frauen sind Meister

Die Fußballerinnen von Bayern München haben das "gemischte Double" mit den Männern perfekt gemacht und sich im "Finale furioso" erstmals nach 39 Jahren die deutsche Meisterschaft gesichert.

FC Bayern München gewinnt das "gemischte Doppel"
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FC Bayern gewinnt das "gemischte Doppel"

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Foto: dpa, kne nic

Das Team von Thomas Wörle gewann am abschließenden 22. Spieltag mit 2:0 (2:0) gegen die SGS Essen und profitierte im Fernduell um die Schale von einem 1:1 (1:0)-Unentschieden im Spitzenspiel zwischen dem 1. FFC Frankfurt und Titelverteidiger VfL Wolfsburg.

Die Münchnerinnen (56 Punkte), die gemeinsam mit den FCB-Männern am 24. Mai auf dem Rathausbalkon feiern, haben in der Endabrechnung einen Zähler Vorsprung auf Pokalsieger Wolfsburg. Frankfurt folgt auf Rang drei (53), kann sich aber mit einem Sieg am Donnerstag im Finale der Königsklasse in Berlin gegen Paris St. Germain (18.00 Uhr/Sky) noch für die Champions-League-Saison 2015/2016 qualifizieren. München und Wolfsburg haben ihre Tickets bereits sicher.

Reifere Spielanlage, mehr Biss, gedankenschneller: Im Grünwalder Stadion hatten die Münchnerinnen vor 5230 Zuschauern schon im ersten Durchgang gegen die harmlose SGS alles im Griff. Europameisterin Melanie Leupolz (5.) und die Niederländerin Vivianne Miedema (30.) legten vor den Augen von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne früh den Grundstein zum 17. Saisonsieg der Bayern, die die Saison als einziges Team ohne Niederlage beenden.

Nach dem Seitenwechsel beherrschte München weiter das Geschehen, ohne sich vorausgaben zu müssen. Miedema (52.) und Leonie Maier (65.) vergaben weitere Großchancen für die Gastgeberinnen, die das Spiel anschließend förmlich austrudeln ließen, während die Fans sangen: "Deutscher Meister wird nur der FCB!"

In Frankfurt sahen 5180 Zuschauer, darunter DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundestrainerin Silvia Neid, eine intensive Begegnung, in der die Spanierin Veronica Boquete (6.) dem FFC mit Unterstützung der schläfrigen VfL-Abwehr die frühe Führung bescherte. Torjägerin Martina Müller (54.) erzielte in ihrem letzten Spiel nach einem Konter den Ausgleich. Die zweimalige Welt- und Europameisterin hängt ihre Fußballschuhe nach zehn Jahren in Diensten des VfL an den Nagel.

Wolfsburg wurde nach dem Ausgleich zusehends selbstbewusster und gefährlicher. Einen strammen Schuss der Norwegerin Caroline Hansen (67.) lenkte FFC-Torhüterin Desiree Schumann über die Querlatte. Am Ende reichte es aber nicht zum Titel-Hattrick.

Auch im Tabellenkeller gab es zum Abschluss ein spannendes Fernduell. Den Gang in die zweite Liga muss neben dem abgeschlagenen Schlusslicht Herforder SV der MSV Duisburg antreten, der zwar 4:0 (1:0) gegen Herford gewann, aber vergeblich auf eine Niederlage des SC Sand bei Bayer Leverkusen hoffte (1:0).

(sid)
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