Algarve Cup DFB-Frauen müssen "eine Schippe drauflegen"

Vale do Lobo · Marta stoppen, Selbstvertrauen tanken: Die deutschen Fußballerinnen haben die jüngsten Rückschläge beim Algarve Cup verdaut, nun soll ein Erfolg im letzten Gruppenspiel gegen Brasiliens Auswahl um die fünfmalige Weltfußballerin am Montag (18.30 Uhr/Eurosport) neuen Auftrieb geben.

Deutschland besiegt China mit 2:0
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"Wir wollen natürlich als Sieger vom Platz gehen, das ist unser Maßstab. Wir wollen uns weiterentwickeln und verbessern", sagte Alexandra Popp, die an der schweren Verletzung von Luisa Wensing (Wadenbeinbruch) am Freitag und der Nachricht aus der Heimat von einer weiteren Knie-OP bei Weltfußballerin Nadine Keßler als Wolfsburger Teamkollegin sichtlich zu knabbern hatte.

Auch nach der Auftaktniederlage gegen Schweden (2:4) und dem Arbeitssieg gegen China (2:0) wäre ein guter Auftritt gegen den WM-Mitfavoriten Balsam für die Seelen der Spielerinnen, die am Sonntag Mittelfeldspielerin Lena Goeßling mit einem Ständchen den 29. Geburtstag versüßten. "Wir wollen noch eine Schippe drauflegen", versprach Celia Sasic. Denn das Duell mit der Auswahl um die Ausnahmespielerin Marta wird eine echte Herausforderung.

"Brasilien hat Schweden geschlagen, das sagt ja schon vieles aus. Sie gehören zu den weltbesten Mannschaften", sagte Bundestrainerin Silvia Neid, die drei Monate vor der WM in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) wieder einmal ihr Improvisationstalent unter Beweis stellen muss.

Deutsche Fußball-Nationalmannschaft verliert 2:4 gegen Schweden
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Deutschland verliert 2:4 gegen Schweden

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Wie vor dem EM-Triumph 2013, als nach und nach sechs etablierte Spielerinnen ausfielen, muss Neid drei Monate vor der Mission "Dritter Stern" in kurzer Zeit auf mehreren Positionen personell umdisponieren, Alternativen in Windeseile sichten und integrieren. Acht Spielerinnen stehen der Bundestrainerin aktuell nicht zur Verfügung.

Das Endspiel und die erfolgreiche Titelverteidigung an der Algarve kann die DFB-Auswahl indes selbst bei einem Erfolg nur noch mit jeder Menge Schützenhilfe erreichen. Denn nur die zwei besten Gruppensieger der drei Vierergruppen erreichen das Endspiel am Mittwoch, alle restlichen Mannschaften spielen zum Abschluss die weiteren Plätze aus.

Wegen des direkten Vergleichs innerhalb der Gruppe müsste aber Schweden (3 Punkte) gegen China verlieren, damit Deutschland mit sechs Punkten die Gruppe A gewinnt. Und ob diese sechs Punkte genügen, ist beim Blick auf die anderen beiden Staffeln und den zweimal erfolgreichen Teams aus den USA und Frankreich sehr fraglich.

Doch wichtiger als die neue Trophäe bei der Mini-WM in Portugal sind angesichts der widrigen Umstände ohnehin die personellen Erkenntnisse. Unerfahrene Kräfte wie Mittelfeldspielerin Sara Däbritz bekommen Einsätze auf höchstem Niveau - und machen der Bundestrainerin Hoffnung: "Sara hat sich toll entwickelt, das ist schön zu sehen."

(sid)
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