DFB-Frauen fühlen sich wie im Film WM-Abenteuer in "Hogwarts"

Ottawa · Ungewöhnliches Hotel, ungewohnter Kunstrasen und der Kampf gegen den Jetlag: Die deutschen Fußballerinnen hatten in den ersten Tagen ihrer WM-Mission viele Eindrücke zu verarbeiten.

Frauen-WM: Hier residiert die deutsche Nationalmannschaft
16 Bilder

Hier residieren die DFB-Frauen

16 Bilder

In ihrem neuen Zuhause fühlen sich die deutschen Fußballerinnen wie in einem Harry-Potter-Film. "Hogwarts" hat Alexandra Popp das erste WM-Quartier in Kanada getauft. Mit dem steilen Kupferdach, zahllosen Gauben und Türmchen erinnert das imposante 430-Zimmer-Luxushotel Fairmont Chateau Laurier im Herzen der Hauptstadt Ottawa tatsächlich an das Internat aus den beliebten Fantasy-Erzählungen. Doch statt um Zauberei dreht sich bei den Abenteuern von Popp und Co. alles um den großen Titeltraum.

Für den ersten Schritt am Sonntag (22 Uhr MESZ/ZDF) gegen die Elfenbeinküste wird fleißig gearbeitet. Exakt 27 Stunden nach der Ankunft am Sonntag stand die erste Einheit auf dem Platz an. Am Rande eines Gewerbegebietes 25 Kilometer von der Innenstadt entfernt legte der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister auf einem nagelneuen Kunstrasenplatz am Richcraft Recreation Complex los — allerdings dank der Rush Hour auf dem Highway gen Südwesten mit einer halben Stunde Verspätung.

DFB-Frauen von Kunstrasen "positiv überrascht"

Weil die erste WM mit 24 Teams auf dem vielfach kritisierten Belag gespielt wird, wurden alle offiziellen WM-Trainingsstätten mit dem gleichen Untergrund ausgestattet, der auch in den sechs Stadien verlegt ist. Umso spannender war die Frage, wie die Spielerinnen denn nun auf diesem Geläuf zurechtkommen. "Wir waren echt positiv überrascht", lautete Lena Goeßlings erleichtertes Fazit.

So langsam werden die Rasen-Liebhaberinnen zu Expertinnen beim Thema künstliches Grün. "Der Kunstrasen ist wieder anders als im Trainingslager in der Schweiz. Er ist wesentlich weicher, hat viel Granulat und ist ganz anders zu bespielen, selbst bei flachen Pässen wird der Ball nicht so schnell", sagte Torjägerin Popp: "Total abgefahren, aber gut, dass wir uns darauf einstellen können."

Einstellen mussten sich die Spielerinnen nach dem Achtstundenflug von Frankfurt auch auf die Zeitverschiebung. Sechs Stunden ist Ottawa hinter der mitteleuropäischen Sommerzeit zurück. "Man hat immer mal ein Tief, aber wir kämpfen uns da durch", sagte Goeßling. Um dem Jetlag gar keine Chance zu geben, lenkten sich die Spielerinnen mit der Erkundung ihrer neuen Heimat ab.

Erste Eindrücke verschafften die Jogging-Runden am Fluss-Ufer entlang, aber natürlich wurde auch gleich mal die nahegelegene Shopping-Mall Rideau Centre unter die Lupe genommen. Popp kam vom Ausflug nicht mit leeren Händen zurück. Ihre Ausbeute? Nur ein Paar Badelatschen. Die hatte die 24-Jährige schlicht zu Hause vergessen.

Voll ausgestattet lebt es sich gewiss auch in der ungewohnten Harry-Potter-Kulisse schneller ein. "Es ist alles mit Teppich ausgelegt, relativ dunkel und mega kalt, denn überall läuft die Klimaanlage. Darauf müssen wir uns noch einstellen", berichtete Popp und schob lächelnd hinterher: "Aber im Großen und Ganzen können wir in Hogwarts zufrieden sein."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort