Frauen-WM WM-Rekordprämie winkt: DFB-Team peilt Power-Start an

Ottawa · Die DFB-Frauen starten am Sonntag ihre WM-Mission gegen den krassen Außenseiter Elfenbeinküste - mit dem dritten Titel und einer Rekordprämie im Visier.

Frauen-WM: DFB-Team tourt durch Kanadas Hauptstadt
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DFB-Team tourt durch Kanadas Hauptstadt

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Vor dem WM-Auftakt gibt es für die deutschen Fußballerinnen noch eine Extraportion Motivation für ihre Titel-Mission. Holen Nadine Angerer und Co. in Kanada den dritten Stern, streichen sie pro Person eine Rekordprämie in Höhe von 65.000 Euro ein - 5000 Euro mehr als die vor der Heim-WM 2011 ausgehandelte Prämie, aber deutlich weniger als Jogis Jungs, die für den vierten Stern vor einem Jahr in Brasilien 300.000 Euro pro Kopf erhielten.

Bevor es am Sonntag (22 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen den Außenseiter Elfenbeinküste endlich ernst wird, sorgte der Team-Ausflug am Freitagmorgen in Ottawa im deutschen Lager noch einmal für Ablenkung. Mit einem knallroten Amphibienfahrzeug tourte der DFB-Tross erst durch die Innenstadt und tauchte dann zum krönenden Abschluss in den Ottawa River ein. Die Spielerinnen genossen die Eindrücke und schossen unzählige Selfies. "Die Abwechslung war sehr schön, ich habe sowas noch nie gemacht, wir hatten echt Spaß", sagte Josephine Henning.

Frauen-WM: Hier residiert die deutsche Nationalmannschaft
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Hier residieren die DFB-Frauen

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Mit an Bord war natürlich auch Bundestrainerin Silvia Neid, die aufgrund des ausgeglichenen Kaders mit Zuversicht in ihre letzte WM startet. Dem Team habe es bei allem Verletzungspech gutgetan, "dass wir in den vergangenen beiden Jahren kein Länderspiel mit derselben Besetzung beginnen konnten. Denn die Mannschaft hat dadurch gelernt. Jede Einzelne weiß, dass wir eine unheimliche Qualität im Kader oder auf der Bank haben, und das kann für uns bei dieser WM ein Vorteil sein", sagte Neid, die in Kanada unter anderem auf Weltfußballerin Nadine Keßler verzichten muss, im SZ-Interview.

Bei der ersten WM mit 24 Teams, die erstmals komplett auf Kunstrasen ausgespielt wird, lange im Turnier zu bleiben, ist für die Spielerinnen auch finanziell lukrativ. Nach den Verhandlungen des Spielerinnen-Rates Angerer, Celia Sasic, Annike Krahn und Almuth Schult mit der DFB-Geschäftsführung gibt es 55.000 Euro für den Finaleinzug und 45.000 für den dritten Platz. 10.000 Euro sind jeweils anteilig für die Olympia-Qualifikation gedacht. Für das Rio-Ticket muss es Deutschland in Kanada unter die Top 3 Europas schaffen. Bei Erreichen des Halbfinales winken 30.000 Euro (40.000 bei Olympia-Quali), im Viertel- und Achtelfinale jeweils 10.000 weniger.

Seit der Ankunft in Ottawa am vergangenen Sonntag fiebern die Spielerinnen dem Auftakt gegen den WM-Debütanten Elfenbeinküste entgegen. Nach dem Videostudium der laut Weltrangliste schlechtesten Nation bei der Endrunde (Nummer 67) warnte Co-Trainerin Ulrike Ballweg: "Sie sind sehr athletisch, zweikampfstark, und wir haben Stärken in der Offensive gesehen. Das wird kein Spaziergang." Auch Mittelfeldspielerin Melanie Behringer betonte: "Wir müssen volle Power reingehen."

Dabei soll auch der ungewohnte Kunstrasen kein Problem darstellen. Auf drei verschiedenen Trainingsplätzen trainierte die DFB-Auswahl vor dem Startschuss im 24.000 Zuschauer fassenden Landsdowne Stadium und kam auf dem mit viel schwarzem Granulat ausgelegten Geläuf gut zurecht. Nur Dzsenifer Marozsan hatte Pech, knickte am Mittwoch bei einem Torschuss mit dem Standbein um und erlitt eine Bänderdehnung im linken Sprunggelenk. Ein Einsatz der 23 Jahre alten Edeltechnikerin beim WM-Auftakt ist daher fraglich.

(sid)
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