Hamburger SV Labbadia bringt die gute Laune zurück

Hamburg · 70 Kilometer entfernt von Hamburg hat Bruno Labbadia das Kurz-Trainingslager des HSV vor dem Nordderby gegen Werder Bremen mit einer Gute-Laune-Einheit aufgenommen.

Bruno Labbadia als Trainer des Hamburger SV vorgestellt
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Labbadia als HSV-Trainer vorgestellt

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Foto: dpa, dbo nic

Die Profis des Bundesliga-Schlusslichts starteten am Donnerstag mit Handball statt Fußball und hatten sichtlich Spaß. Der neue Trainer hatte schon am Vorabend im Landhaus Wachtelhof, in dem während der WM 2006 Trinidad und Tobago logierte, Gespräche mit den Spielern geführt.

Nach drei verpassten Einheiten wegen Knieproblemen war auch Valon Behrami dabei. Der Schweizer Nationalspieler hatte sich beim 0:2 gegen Wolfsburg einen handfesten Streit mit Landsmann Johan Djourou geliefert. Die beiden Profis prügelten sich in der Kabine. Innenverteidiger Djourou ist nach seiner Gelb-Roten Karte am Sonntag gesperrt, für ihn könnte Slobodan Rajkovic auflaufen.

Trotz der spaßigen Übung zu Beginn zog Labbadia die Zügel an. "Wenn es irgendeinen gibt, der nicht mitzieht, hat er keine Chance", sagte Labbadia: "Es zählt nur eins: Ärmel hochkrempeln."

Neben der Arbeit auf dem Platz war Labbadia einen Tag nach seiner überraschenden Verpflichtung vor allem auch als Psychologe gefragt. "Der eine braucht einen Tritt, der andere muss gestreichelt werden", sagte der Nachfolger von Interimstrainer Peter Knäbel: "Das Wort Reset habe ich auch in den Mund genommen." Zudem beschwört Labbadia nach der Kabinenschlägerei zuletzt zwischen Johan Djourou und Valon Behrami dem Zusammenhalt im Team: "Ein Störenfried hat hier nichts mehr zu suchen."

Vor der richtungweisenden Partie gegen den Erzrivalen warten die Hamburger seit acht Spielen auf einen Sieg, seit fünf Partien auf ein Tor. Trotzdem geht Labbadia zuversichtlich in die Partie. "Gleich ein Hexenkessel, da habe ich Bock drauf", sagte der ehemalige Stürmer, der vor allem die Torflaute des HSV in den Griff bekommen muss. Mit nur 16 Toren stellen die Hamburger den schlechtesten Angriff der Liga. Der HSV weilt noch bis zum Freitag in Rotenburg an der Wümme in einem Mini-Trainingslager.

Labbadia ist nach Mirko Slomka, Joe Zinnbauer und dem eigentlichen Sportchef Peter Knäbel bereits der vierte HSV-Trainer in dieser Saison. Am Mittwoch hatte er einen Vertrag bis Sommer 2016 unterschrieben. Der Kontrakt ist auch für die 2. Liga gültig.

(dpa/sid)
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