Labbadia vor 50. Geburtstag gefordert Der HSV-Vulkan brodelt schon wieder

Hamburg · Vor seinem 50. Geburtstag am Montag strebt Bruno Labbadia eine Trendwende mit dem Hamburger SV an. Der Kopfstoß von Ivo Ilicevic sorgte für Aufregung an der Elbe.

Bruno Labbadia: Torjäger, Trainer und "Hochsterilisierer"
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Das ist Bruno Labbadia

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Foto: dpa, exa

Der HSV ist fünf Spiele ohne Sieg, die Abstiegsplätze rücken immer näher und eine "Kopfnuss" sorgt für Unruhe: Die Vorzeichen für eine entspannte Geburtstagsfeier von Bruno Labbadia stehen nicht gerade günstig. Am Montag wird der Trainer des Hamburger SV 50 Jahre alt. Zuvor will er die aufziehenden Gewitterwolken entschlossen vertreiben.

"Wir werden mit hoher Konzentration und viel Power ins Spiel gehen", sagte der frühere Stürmer und kündigte einen kämpferischen Auftritt gegen den 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) an. Die Hanseaten brauchen den ersten Heimsieg seit dem 20. November (3:1 gegen Dortmund), um nicht wieder in die Gefahrenzone abzurutschen. Nun sorgte jedoch der Kopfstoß von Ivo Ilicevic gegen Michael Gregoritsch für viel Aufregung im Volkspark.

"Wir hatten eine emotionale Einheit gefordert. Von Anfang an. Eine Szene ist über das Ziel hinausgeschossen", sagte Labbadia zum Zusammenstoß beim Donnerstags-Training, der für den HSV-Trainer unmittelbare Konsequenzen nach sich zog. Gregoritsch erlitt bei dem harten Zweikampf eine Scheinbeinprellung und steht damit als Offensivoption nicht zur Verfügung.

Und auch Ilicevic wird nicht mitwirken. "Als Konsequenz aus dem Vorfall des gestrigen Trainings hat Bruno Labbadia entschieden, dass Ivo Ilicevic am Sonntag nicht im Kader stehen wird", teilte der Klub am Freitag per Twitter mit.

Drmic vor Debüt

Erstmals dabei sein dürfte dagegen Josip Drmic, in den die Hanseaten große Hoffnungen setzen. Nach nur 21 HSV-Toren in 19 Liga-Partien soll die Leihgabe von Borussia Mönchengladbach endlich für mehr Durchschlagskraft sorgen - auch wenn Drmic bislang nur einen Treffer in dieser Saison erzielt hat. "Ich hoffe, dass er bei uns explodiert", sagte Labbadia, der sich der Gefahr bewusst ist.

Nur drei Punkte trennen den Bundesliga-Dino vom Relegationsplatz 16, mit dem der Klub nach nervenaufreibenden Jahren tunlichst nichts mehr zu tun haben wollte. Doch die Formkurve zu Beginn des Jahres 2016 zeigt eher nach unten, während Konkurrenten wie Werder Bremen oder der VfB Stuttgart schon fleißig Punkte sammeln.

Der HSV ist gefordert und bekommt mit zwei Heimspielen gegen Köln und Mönchengladbach die Chance, wieder für mehr Ruhe im Umfeld zu sorgen. "Es ist Zeit für uns aufzuwachen", sagte Kapitän Johan Djourou der Bild-Zeitung: "Ich möchte nicht noch einmal den Existenzkampf wie in den letzten zwei Jahren erleben."

Auch für die leere Kasse braucht der HSV unbedingt ein besseres Abschneiden in der Liga. Der Klub sei weiter ein Sanierungsfall, räumte Finanzvorstand Frank Wettstein in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Finance" ein. Die aktuellen Verbindlichkeiten des Traditionsvereins bezifferte der 42-Jährige auf 90 Millionen Euro.

(ems/sid)
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