Hamburger SV Die verlorenen HSV-Talente
Diese früheren Talente haben den Hamburger SV frühzeitig verlassen.
Sidney Sam (* 31. Januar 1988)
Beim HSV:
Sam kam 2004 aus Kiel und spielte bis 2008 vor allem für die U 19 und die zweite Mannschaft des HSV. Vier Mal stand er dort in der Bundesliga auf dem Platz.
Wechsel, weil:
Sam galt charakterlich als schwierig und flog aus dem HSV-Internat, weil er gegen die Hausordnung verstoßen hatte. Er wechselte 2008 zunächst auf Leihbasis nach Kaiserslautern, dann 2010 nach Leverkusen.
Weitere Karriere:
Es folgten weitere 118 Bundesligaspiele (26 Tore) für Leverkusen, Schalke und Darmstadt, 2013 spielte Sam zudem fünf Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Seit August steht er beim VfL Bochum unter Vertrag.
Hakan Calhanoglu (* 8. Februar 1994)
Beim HSV:
Calhanoglu kam 2013 aus Karlsruhe zum HSV und traf in 32 Bundesligaspielen elf Mal.
Wechsel, weil:
Calhanoglu erzwang nach nur einer Saison öffentlich seinen Abgang, wechselte für 14 Millionen Euro nach Leverkusen.
Weitere Karriere:
Bis 2017 war Calhanoglu Leistungsträger bei Bayer 04, kam 79 Mal in der Bundesliga und 20 Mal in der Champions League zum Einsatz. Seit Juli spielt er für den AC Mailand.
Kerem Demirbay (* 3. Juli 1993)
Beim HSV:
Demirbay kam 2013 von Dortmund II und spielte für ein Jahr beim HSV. Er kam lediglich auf drei Bundesliga-Einsätze und half sechs Mal bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Nord aus.
Wechsel, weil:
Demirbay galt als Wunschtransfer des bereits im Sommer 2013 entlassenen Sportchefs Frank Arnesen. Nach dessen Abgang konnte er sich beim HSV nie richtig durchsetzen. So wurde er zunächst nach Kaiserslautern, dann nach Düsseldorf verliehen. 2016 wechselte er für 1,7 Millionen Euro nach Hoffenheim.
Weitere Karriere:
In Hoffenheim reifte er zum absoluten Leistungsträger und kam bislang 37 Mal in der Bundesliga zum Einsatz. Im Juni 2017 debütierte Demirbay für die deutsche Nationalmannschaft und gewann mit dieser den Confederations-Cup.
Eric Maxim Choupo-Moting (* 23. März 1989)
Beim HSV:
Choupo-Moting kam 2004 aus St.Pauli zur U 17 des HSV, blieb bis 2011, war allerdings schon von 2009 bis 2010 an Nürnberg ausgeliehen. Für die Hamburger brachte er es auf insgesamt 23 Bundesligaspiele.
Wechsel, weil:
Schon im Januar 2011 scheiterte ein Last-Minute-Wechsel nach Köln am defekten Faxgerät. Danach stand Choupo-Moting nur noch bei der zweiten Mannschaft auf dem Platz und wechselte in der Sommerpause nach Mainz.
Weitere Karriere:
Drei Jahre blieb Choupo-Moting jeweils in Mainz und auf Schalke. Er stand in dieser Zeit in 156 Bundesligaspielen auf dem Platz. Seit August spielt er für Stoke City in der Premier League.
Alexander Meier (* 17. Januar 1983)
Beim HSV:
Schon 1995 kam Meier erstmals zum HSV und blieb bis 1998. Von 1999 bis 2001 spielte Meier erneut in der Hamburger A-Jugend, 2003 gehörte er für ein Jahr zum Profikader und stand vier Mal in der Bundesliga auf dem Platz.
Wechsel, weil:
Meier konnte sich in Hamburg nicht durchsetzen und wurde 2004 zunächst nach Frankfurt in die 2. Bundesliga ausgeliehen. 2005 folgte der endgültige Wechsel.
Weitere Karriere:
Meier wurde zur Frankfurter Legende, traf bis heute in 269 Bundesligaspielen 92 Mal für die Hessen.
Levin Öztunali (* 15. März 1996)
Beim HSV:
Öztunali spielte von 2006 bis 2013 in der Jugend des HSV und kam in der A- und B-Junioren-Bundesliga zum Einsatz.
Wechsel, weil:
Der HSV kümmerte sich nicht früh genug um den Verbleib Öztunalis. Sogar Großvater Uwe Seeler unterstützte den Wechsel nach Leverkusen öffentlich.
Weitere Karriere:
Öztunali spielte für Leverkusen, Bremen und seinen jetzigen Arbeitgeber Mainz 97 Mal in der Bundesliga und erzielte dabei sieben Tore.
Andre Hahn (* 13. August 1990)
Beim HSV:
Hahn kam 2008 aus Bremerhaven zur U 19 des HSV und blieb für zwei Jahre. Im Herrenbereich war er nur für die Regionalliga-Mannschaft im Einsatz. Seit Juli ist Hahn als Bundesliga-Stammspieler zurück beim HSV.
Wechsel, weil:
Hahns Vertrag wurde beim HSV nicht verlängert: „Die sagten, es würde nicht reichen. Ich würde nie den Sprung in die Bundesliga schaffen.“
Weitere Karriere:
Hahn wechselte zunächst nach Oberneuland in die Regionalliga. Über Koblenz und Offenbach landete er schließlich in Augsburg und reifte dort zum Bundesliga-Spieler. Für Augsburg, Mönchengladbach und Hamburg folgten 127 Bundesligaspiele, in denen er 27 Tore erzielte. 2014 absolvierte Hahn zudem ein Länderspiel für Deutschland.
Shkodran Mustafi (* 17. April 1992)
Beim HSV:
Mustafi kam 2006 vom SV Rotenburg zur HSV-Jugend und war bis 2009 in den Junioren-Bundesligen im Einsatz.
Wechsel weil:
Mustafi hatte andere Ziele: „Es liegt nicht am HSV. Damals habe ich Bayern, Werder und Frankfurt abgesagt, weil ich mich hier am willkommensten gefühlt habe. Aber wenn ein englischer Verein kommt, ist es was anderes. Die Premier League war immer mein Traum.“
Weitere Karriere:
Zunächst wechselte Mustafi nach Everton. Durchsetzen konnte er sich allerdings erst ab 2012 für Sampdoria Genua. 2014 wechselte er für acht Millionen Euro zum FC Valencia, 2016 für 41 Millionen Euro zum FC Arsenal. 2014 wurde der 20-fache deutsche Nationalspieler in Brasilien Weltmeister.
Jonathan Tah (* 11. Februar 1996)
Beim HSV:
Tah kam 2009 von Concordia Hamburg und blieb für fünf Jahre beim HSV. In seiner letzten Saison kam er 16 Mal in der Bundesliga zum Einsatz.
Wechsel, weil:
Tah wurde 2014 zunächst nach Düsseldorf verliehen. Der Kontakt zum HSV riss in dieser Zeit größtenteils ab, während Leverkusen immer wieder Beobachter zu Fortuna-Spielen schickte und intensiv um ihn buhlte.
Weitere Karriere:
Tah wechselte 2015 zu Bayer 04 und kommt dort bis heute auf 58 Bundesliga- und 11 Champions League-Spiele. Für Deutschland (3 Länderspiele) nahm er zudem an der Europameisterschaft 2016 teil.
Jerome Boateng (* 3. September 1988)
Beim HSV:
Boateng kam 2007 von Hertha BSC und wurde beim HSV zum Leistungsträger. In drei Jahren brachte er es auf 75 Bundesligaspiele und 26 internationale Einsätze für die Hamburger.
Wechsel, weil:
Boateng hatte eine festgeschriebene Ablösesumme von 12,5 Millionen Euro und wechselte wegen der besseren sportlichen und finanziellen Perspektive 2010 zu Manchester City.
Weitere Karriere:
Nach einem Jahr in Manchester wechselte Boateng 2011 zu Bayern München und spielt seitdem für den Rekordmeister. Er wurde fünf Mal Deutscher Meister, gewann 2013 die Champions League und wurde 2014 mit Deutschland Weltmeister.
Heung-Min Son (* 8. Juli 1992)
Beim HSV:
Son kam 2008 aus Seoul zur HSV-Jugend und blieb bis 2013 in Hamburg. Insgesamt 73 Mal stand der Südkoreaner für den HSV in der Bundesliga auf dem Platz, erzielte dabei 20 Tore.
Wechsel, weil:
Hamburg wollte Son unbedingt halten, die Aussicht auf die Champions League trieb ihn jedoch nach Leverkusen.
Weitere Karriere:
Nach zwei Jahren in Leverkusen, zog es Son 2015 für 30 Millionen Euro weiter nach Tottenham. Dort ist er absoluter Stammspieler.