Ermittlungen in Hamburger Rucksack-Affäre Finderin: "Der HSV sucht einen Schuldigen"

Hamburg · In der "Rucksack-Affäre" um Sportdirektor Peter Knäbel vom Bundesligisten Hamburger SV gibt es eine überraschende Wende. Die Finderin weist alle Anschuldigungen zurück.

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Die Hamburger Polizei ermittelt nun gegen die Finderin des Rucksacks mit vertraulichen Papieren. Im Zuge der Ermittlungen "sowie einer anonym verfassten E-Mail" habe sich "ein Anfangsverdacht des Diebstahls" gegen die Frau ergeben, wird Polizeisprecher Andreas Schöpflin zitiert.

"Der Vorgang ist zur Prüfung der Staatsanwaltschaft Hamburg übersandt worden", so Schöpflin weiter. Die 38-Jährige hatte die Dokumente laut eigener Aussage Anfang August im Jenischpark nahe der Elbe gefunden. Zu den Unterlagen zählten auch Gehaltslisten des HSV. Knäbel hatte erklärt, dass ihm sein Rucksack mit den sensiblen Daten gestohlen worden war.

In einer am Dienstagabend auf der Homepage veröffentlichten Stellungnahme reagierte auch der HSV auf die neuen Entwicklungen. "Auch die unabhängige Untersuchung der vom HSV beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft widerspricht den Erkenntnissen der Polizei nicht", erklärte Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer: "Die jetzt vorliegenden Ergebnisse bestätigen unsere anfängliche Vermutung, dass eine Straftat gegen uns begangen wurde und stützen das gegenüber Peter Knäbel ausgesprochene Vertrauen."

Die bisher als Finderin geltende Frau wehrt sich gegen die Beschuldigungen. "Ich bin unschuldig und werde jetzt für meine Ehrlichkeit bestraft. Ich habe das Gefühl, der HSV sucht einen Schuldigen und die Polizei will einen Erfolg vorzeigen", sagte sie der "Bild".

(sid)
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