Nach Länderspielabsage HSV: Spiel gegen Dortmund findet statt

Hamburg · Bundesligist Hamburger SV hat nach den Terroranschlägen von Paris sowie der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden das kommende Freitagabendspiel (20.30/Live-Ticker) gegen Borussia Dortmund bestätigt.

Reaktionen zur Länderspiel-Absage in Hannover
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Foto: afp, EJ

Bundesligist Hamburger SV hat nach den Terroranschlägen von Paris sowie der Absage des Länderspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden das kommende Freitagabendspiel (20.30/Live-Ticker) gegen Borussia Dortmund bestätigt.

Dieses werde "trotz der jüngsten Vorkommnisse planmäßig stattfinden", schrieb der HSV auf seiner Internetseite. "Gerade jetzt in diesen schweren Zeiten werden wir ungebrochen unserer Bestimmung folgen. Mit jedem neuen Spiel bringen wir Tausende von Menschen zusammen, die ihre Begeisterung, Freude und Leidenschaft für den Fußball teilen", teilte der Klub mit: "Das ist unser Beitrag für eine friedliche Welt, auch am Freitagabend im Heimspiel gegen Borussia Dortmund."

Der Verein sei "aufgrund der barbarischen Anschläge in Paris geschockt und traurig. Unschuldige Menschen erfahren in diesen Tagen unendliches Leid. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer." Geschockt seien die Hamburger auch, "weil der Terror dem Fußball noch nie so nahe gekommen ist wie am vergangenen Freitag rund um das Länderspiel im Stade de France in Paris und am Dienstag beim abgesagten Länderspiel in Hannover."

Beide Ereignisse hätten "schmerzhaft bewusst gemacht, wie unmittelbar wir alle direkt betroffen sind beziehungsweise sein könnten. Deshalb wird der HSV auch in Zukunft und mehr denn je alles in seiner Macht Stehende tun, die Sicherheit seiner Fans und Zuschauer zu gewährleisten."

Dass das Spiel stattfindet, ist ein gutes Zeichen, findet Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hat sich trotz des abgesagten Länderspiels wegen einer Terror-Warnung am Dienstagabend in Hannover für die Durchführung des anstehenden Bundesliga-Spieltages am Wochenende ausgesprochen. "Dass gespielt wird, steht außerhalb jeder Frage. Das wäre eine solche Kapitulation, das würde ja Freudenstürme in Syrien und anderswo auslösen", sagte Watzke (59) am Mittwoch auf Anfrage dem Sport-Informations-Dienst (SID) und forderte: "Wir müssen weiterleben, sonst triumphieren die Terroristen."

Borussia Dortmund erhöht derweil die Sicherheitsvorkehrungen. "Wir haben uns nach den Anschlägen von Paris natürlich intensiv mit der Sicherheitslage beschäftigt und werden für unsere Veranstaltungen zusätzliche Vorkehrungen treffen", sagte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge einen Tag nach der Absage des Länderspiels Deutschland gegen Niederlande in Hannover.

Über Einzelheiten der Maßnahmen wollte sich der Revierklub am Mittwoch nicht äußern. "Wie immer werden wir über Details aber gerade aus Gründen der Sicherheit nicht öffentlich sprechen." Der BVB befinde sich "mit der Polizei, den Behörden und den anderen Klubs" im "engen Austausch".

Auch Präsident Martin Kind von Hannover 96 warnte vor vorschnellen Reaktionen. "Am Wochenende sollte definitiv gespielt werden. Wir sollten nicht in Hektik und Aktionismus verfallen", meinte der 71-jährige Kind, der aber eine Sicherheitsdebatte anregte und dabei die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Pflicht nahm: "Der Fußball wird sich nach gestern mit allen Themen auseinandersetzen müssen. Besonders mit der Sicherheit. Die DFL muss die Meinungsführerschaft übernehmen, dann müssen wir gemeinsam Antworten finden."

Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen von Eintracht Frankfurt wird trotz der Vorkommnisse am Rande des Länderspiels zwischen Frankreich und Deutschland (2:0) am vergangenen Freitag in Paris und der Spielabsage von Hannover am Samstag "ohne Angstgefühle" ins Stadion gehen. "Es bleibt mir nichts anderes übrig, als entspannt zu sein. Wir werden in Absprache mit den Sicherheitsbehörden die nötigen Schritte einleiten. Aber das Leben muss weitergehen", sagte Bruchhagen (67) dem SID und fügte an: "Nach dem 11. September 2001 hat man auch gedacht, die Welt bricht zusammen. So schrecklich das auch war, aber die Welt ist nicht zusammengebrochen."

(can/sid/dpa)
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