Hamburger SV Josef Zinnbauer steht für Emotionen

Hamburg · Emotional, ehrgeizig, energisch – mit dieser Mischung will Josef Zinnbauer als 17. Cheftrainer binnen 13 Jahren Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV aus dem Tabellenkeller holen. "Ich habe Bock auf die 1. Liga. Es ist doch viel schöner, vor 50.000 statt vor 500 Zuschauern zu spielen", sagte der 44-Jährige bei seiner Präsentation in der Hansestadt.

Emotional, ehrgeizig, energisch — mit dieser Mischung will Josef Zinnbauer als 17. Cheftrainer binnen 13 Jahren Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV aus dem Tabellenkeller holen. "Ich habe Bock auf die 1. Liga. Es ist doch viel schöner, vor 50.000 statt vor 500 Zuschauern zu spielen", sagte der 44-Jährige bei seiner Präsentation in der Hansestadt.

Der einstige Zweitliga-Profi machte unmissverständlich deutlich, dass unter ihm ein anderer Wind wehen wird als bei seinem glücklosen Vorgänger Mirko Slomka, der am Montag nach drei Spielen ohne Sieg und ohne einen einzigen Torerfolg beurlaubt worden war: "An der Qualität der Mannschaft liegt es nicht. Man muss Emotionen reinbringen und am Kopf ansetzen. Wenn nur drei von elf Spielern da nicht mitziehen, funktioniert es einfach nicht."

Der 44-Jährige, der bereits seit 18 Jahren als Coach arbeitet, hat das beste Druckmittel für lethargische Profis in der Hand. Das von ihm betreute U-23-Team führt mit acht Siegen aus acht Spielen die Tabelle der Regionalliga Nord souverän an. So mancher Nachwuchsakteur wirft schon begehrliche Blicke Richtung Erstliga-Kader.

Und der Nachwuchs darf sich offenbar berechtigte Hoffnungen machen. Zinnbauer: "Wenn es oben nicht läuft, hole ich mir meine jungen Spieler dazu. Da kenne ich kein Pardon. Ich habe ihnen gesagt, dass mein Wechsel in die erste Liga eine große Chance für mich, aber eben auch für sie ist."

Beim Heimspieldebüt am Samstag gegen Rekordmeister Bayern München dürfte beim Tabellenletzten aber eher Routine auf dem Spielfeld gefragt sein, um die einkalkulierte Niederlage in Grenzen zu halten. "Normalerweise stehen meine Mannschaften für Dominanz auf dem Platz. Gegen die Bayern muss ich mir da schon ein anderes Konzept überlegen", räumte der gebürtige Bayer ein.

"Bis auf weiteres" darf Zinnbauer auf dem HSV-Chefsessel Platz nehmen, "was das bedeutet, das liegt auch an mir", sagte der neue Mann. Für den HSV gewonnen wurde er schon vor Monaten pikanterweise vom ehemaligen Sportchef Oliver Kreutzer, der bereits im Juli von Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer in die Wüste geschickt worden war.

(sid)
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