Hamburger SV entlässt den Trainer Beiersdorfer will schnell Nachfolger für Slomka präsentieren

Hamburg · Eine Schonfrist bekam Mirko Slomka nicht beim HSV: Nach der 0:2-Niederlage in Hannover war Schluss für den Fußballlehrer. Nun will Vorstandschef Beiersdorfer schnell einen Nachfolger präsentieren, der am Samstag gegen die Bayern auf der Bank sitzt.

Die Bilanz von Mirko Slomka beim Hamburger SV
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Foto: dpa, pst hak

Der Hamburger SV hat sich von seinem Trainer Mirko Slomka getrennt und will schnell einen Nachfolger benennen. Der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer unterrichtete am Montagabend den 47-Jährigen von der Beurlaubung nach nur sieben Monaten beim HSV. Dies bestätigte Mediendirektor Jörn Wolf der Nachrichtenagentur dpa.

Der HSV steht am dritten Spieltag mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz und ist bisher tor- und sieglos. Zudem ist der HSV saisonübergreifend zehn Spiele ohne Sieg. Dennoch kam die Trennung von Slomka plötzlich, Aufsichtsratschef Karl Gernandt hatte nach der Niederlage in Hannover gesagt, dass Slomka zu "120 Prozent" Trainer bleiben werde.

Slomka ist es in acht Wochen Vorbereitungszeit und trotz Investitionen von etwa 26 Millionen Euro in neue Spieler nicht gelungen, einen Aufwärtstrend mit dem "Bundesliga-Dino" einzuleiten. Nach dem 0:2 am Sonntag bei seinem Ex-Verein Hannover 96 hatte die Führungsriege des HSV genug. Zwar brachte Slomka sieben neue Profis, eine klare Linie oder ein Spielkonzept waren aber nicht zu erkennen. Der Fußballlehrer verlor auch immer mehr Rückhalt in der Mannschaft.

Damit entließ Beiersdorfer nach der Rückkehr zum HSV im Sommer zuerst Sportdirektor Oliver Kreuzer nach nur einer Saison, dann Slomka. Damit wird erneut eine Ablöse fällig, nachdem man sich mit Kreuzer außergerichtlich auf etwa 800.000 Euro geeinigt hatte. Slomkas Vertrag läuft noch bis Juni 2016.

Wer am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den FC Bayern München auf der Trainerbank sitzen wird, ist noch offen. Schon lange wird Thomas Tuchel als Wunschkandidat gehandelt. Beiersdorfer soll sich angeblich schon mit dem 41-Jährigen getroffen haben. Bisher konnte sich Tuchel aber noch nicht mit Mainz 05 auf eine Auflösung seines Vertrags einigen. Der HSV müsste eine Ablöse zahlen. Unklar ist allerdings auch, ob Tuchel, der ein Jahr Pause machen wollte, sein Sabbatjahr für das Traineramt beim HSV unterbrechen will. Tuchel gilt in der Branche als prinzipientreu.

Unwahrscheinlich scheint, dass U-23-Coach Josef Zinnbauer vorübergehend den Job übernimmt. Der Nachfolger von Rodolfo Cardoso ist mit dem HSV-Nachwuchs in der Regionalliga äußerst erfolgreich. Als weitere Kandidaten gelten in Hamburg Felix Magath, der beim englischen Zweitligisten FC Fulham nicht glücklich ist, Ralf Rangnick, der bei Red Bull Salzburg jedoch Sportdirektor ist.

(dpa)
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