"Muss mit Rückschlägen leben" Pleiten, Pech und Pannen - doch HSV sieht keine Krise

Hamburg · Neue Saison, alte Probleme - bei einer Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart hängt der Hamburger SV schon wieder im Tabellenkeller fest. Und danach folgen Auswärtsspiele in Köln und Mönchengladbach

Bruno Labbadia: Torjäger, Trainer und "Hochsterilisierer"
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Das ist Bruno Labbadia

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Foto: dpa, exa

Neue Saison, alte Probleme, aber Bruno Labbadia will nach gerade einmal 90 Bundesliga-Minuten von einer Krise beim Hamburger SV nichts wissen. "Man muss immer mit Rückschlägen leben, aber wir werden nicht einfach darauf warten", sagt der Trainer vor dem ersten Heimspiel der Hanseaten am Samstag gegen den VfB Stuttgart kämpferisch.

Was bleibt dem leidgeprüften Coach auch übrig? Denn Pleiten, Pech und Pannen begleiten den Bundesliga-Dino auch in der neuen Spielzeit in allen Facetten. Wie in den Vorjahren ist man sportlich überhaupt nicht in der Spur. Der 2:3-Pokalniederlage beim Viertligisten FC Carl Zeiss Jena folgte eine 0:5-Bundesliga-Klatsche bei Rekordmeister Bayern München und der Sturz auf den letzten Tabellenplatz.

Doch fast noch peinlicher war, wie die Hanseaten in gewohnter Manier auch abseits des grünen Rasens kein Fettnäpfchen ausließen. Sportdirektor Peter Knäbel kam sein Rucksack mitsamt vertraulicher Unterlagen abhanden, auf einem offiziellen HSV-Fanshirt prangte eine Choreographie Berliner Hertha-Fans.

Das Sommerloch wurden von hitzigen Debatten über Stadionuhr und Maskottchen gefüllt, zuletzt sollen sich Lewis Holtby und Emir Spahic verbal in die Haare geraten sein. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass auch die statistischen Daten für einen Erfolg der Gäste sprechen. Die Schwaben gewannen zuletzt dreimal in Folge gegen den HSV und sind seit vier Partien im Volksparkstadion ungeschlagen.

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Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer kann angesichts dieser nicht enden wollenden Kette von Missgeschicken kaum mehr tun, als die Fans um Nachsicht zu bitten. "Wir machen auch viele gute Sachen. Wer unseren Weg versteht, verzeiht uns auch den einen oder anderen Fehler", sagte der Klubvorsitzende in einem Sport-Bild-Interview.

Und der Ex-Nationalspieler wehrt sich auch dagegen, den HSV schon in dieser frühen Saisonphase mit dem Abstiegskampf in Verbindung zu bringen: "Man kann erst nach sechs, sieben Spielen sehen, wo man sich einpendelt. Ich bin mir sicher, dass wir mehr Wettkampfhärte in der Mannschaft haben als in der vergangenen Saison."

Dennoch wird an der Elbe eifrig daran gearbeitet, den Kader nachzurüsten. Der offensive Mittelfeldspieler Louis Schaub von Rapid Wien steht ebenso unter Beobachtung wie der Chilene Eduardo Vargas, derzeit noch beim SSC Neapel unter Vertrag.

Sollte auch diese möglichen Transfers nicht weiterhelfen, könnte Labbadias Trainerstuhl durchaus gehörig ins Wanken geraten. Im vergangenen Jahr war für seinen Vor-Vor-Vorgänger Mirko Slomka schon nach drei Runden Schluss beim HSV. Ähnlich schnell kam das Ende für Thorsten Fink 2013 (fünfter Spieltag) und Michael Oenning 2011 (sechster Spieltag).

(sid)
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