Trainersuche beim Hamburger SV Tuchel sagt ab, Gespräche mit Zinnbauer

Hamburg · Thomas Tuchel soll nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 dem Hamburger SV als möglicher Nachfolger des beurlaubten Trainers Mirko Slomka abgesagt haben.

 Josef Zinnbauer könnte den Hamburger SV als Interimstrainer übernehmen.

Josef Zinnbauer könnte den Hamburger SV als Interimstrainer übernehmen.

Foto: dpa, ah lus

Der frühere Coach des Bundeslisten 1. FSV Mainz 05 plane anders, hieß es. Der 41 Jahre alte Fußballlehrer hat Mainz 05 zum Ende der vergangenen Saison trotz laufenden Vertrages bis 2015 verlassen. Weil sein Kontrakt nicht aufgelöst wurde, muss für Tuchel eine Ablösesumme an Mainz 05 gezahlt werden, falls er vor Vertragsende einen Trainerjob bei einem anderen Verein übernehmen sollte.

HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer bat derweil Josef Zinnbauer zu einem längeren Gespräch in sein Büro. Der 44 Jahre alte Trainer betreut die U23-Mannschaft des HSV. Das Team hat in der Regionalliga Nord acht Siege in Serie gefeiert. Denkbar ist, dass Zinnbauer die HSV-Profis als Interimstrainer führen soll. Am Vorabend war der erfolglose Mirko Slomka nach siebenmonatiger Amtszeit beurlaubt worden. Andre Breitenreiter (SC Paderborn) sowie die Ex-Hamburger Huub Stevens, Bruno Labbadia, Felix Magath und Thomas Doll gelten als mögliche Slomka-Nachfolger.

Bis die Klubführung um Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer den Feuerwehrmann für das Tabellen-Schlusslicht gefunden hat, könnte Josef "Joe" Zinnbauer als Interimscoach fungieren. Zinnbauer, der am Dienstag kurz vor 11 Uhr auf der Geschäftsstelle eintraf, hat mit der Hamburger U23 in der Regionalliga Nord bislang alle acht Punktspiele gewonnen.

Am Samstag kommen die Bayern nach Hamburg

Ähnliche Erfolge sind in der Eliteklasse für den HSV vorerst nicht zu erwarten. Schließlich empfängt der Bundesliga-Dino am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) den deutschen Rekordmeister Bayern München, danach geht es zu Borussia Mönchengladbach.

Nach dem katastrophalen Saisonstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen war Slomka, dessen Vertrag noch bis 2016 lief, am späten Montagabend beurlaubt worden. Nur einen Tag nach dem 0:2 im Nordderby bei Hannover 96 beschloss die Chefetage die sofortige Trennung vom einstigen Hoffnungsträger.

Slomkas Bilanz in seinen sieben Monaten als HSV-Coach war dürftig: Von 16 Partien gewann das Team unter dem 47-Jährigen gerade einmal drei und holte zwölf von möglichen 48 Punkten. Auch die 26 Millionen Euro, die Slomka in sieben Neuzugänge investieren durfte, halfen dem Klub nicht weiter.

In Hannover kassierte der HSV, der sich in der vergangenen Saison erst in der Relegation den Klassenerhalt gesichert hatte, saisonübergreifend die siebte Niederlage im achten Spiel. Zudem sind die Hamburger noch ohne Torerfolg in der neuen Saison.

In den vergangenen vier Jahren haben die Hanseaten inzwischen zehn Trainer verschlissen. Slomka hatte beim HSV erst Mitte Februar den ebenso erfolglosen Bert van Marwijk als Trainer beerbt, der wiederum auf den im September 2013 entlassenen Thorsten Fink gefolgt war.

(dpa/sid)
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