Hannover-Legende beleidigt die Bayern Schatzschneider fällt aus der Rolle

Meinung | Düsseldorf · Dieter Schatzschneider (57) hat die an überaus geschmackvollen Bemerkungen ohnehin nicht arme Bundesliga-Saison um eine verblüffende Bestleistung bereichert. In der "Bild" bezeichnete der frühere Fußballprofi das Team des FC Bayern München als "Piss-Mannschaft". Da zuckten wahrscheinlich sogar Schatzschneiders beste Kumpels.

 Dieter Schatzschneider hat die Bayern als "Piss-Mannschaft" beleidigt.

Dieter Schatzschneider hat die Bayern als "Piss-Mannschaft" beleidigt.

Foto: dpa

Zu denen gehört seit einiger Zeit der Präsident von Hannover 96, der Hörgerätehersteller Martin Kind. Schatzschneider spielt eine gewichtige Rolle in dessen Gefolgschaft. Der ehemalige Stürmer, der sich bei einer Körpergröße von 1,87 Meter inzwischen auf ein Kampfgewicht von sicher 140 Kilogramm gefuttert hat, ist der persönliche Chauffeur des Präsidenten. Und weil er sich als Berufsfußballer beim Hamburger SV, in Hannover, bei Schalke 04 und Fortuna Köln gewiss einen unvergleichlichen Sachverstand verschafft hat, gilt er als einflussreicher Einflüsterer.

Auf der Tribüne sitzt er neben Kind, und da muss er bestimmt nicht schreien, damit seine Botschaften ankommen. In der "Bildzeitung" dagegen schreit er sehr. Hannover 96 beeilte sich deshalb, zügig auf Distanz zu gehen. Die Wortwahl sei völlig indiskutabel, erklärte der Klub, dem Schatzschneider auch als Scout dient. Es gebe Situationen, in denen er mehr mit dem Herz als dem Gehirn spreche, sagte wiederum der Chauffeur des Präsidenten. "Da kann ich mich auch für entschuldigen." Das hat er allerdings dem Klub überlassen. Es war ihm sicher eine Herzenssache.

(RP)
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