Bundesliga Hannover 96 in der Krise - Dufner hält zu Korkut

Hannover · Kein Sieg im Jahr 2015, die Abstiegsgefahr wird immer größer, und erste Fans rufen bereits "Korkut raus": Doch Sportdirektor Dirk Dufner stellte sich nach dem 1:1 (0:0) von Hannover 96 im Krisen-Duell gegen den VfB Stuttgart demonstrativ vor seinen Chefcoach.

Das ist Tayfun Korkut
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Foto: afp, jd-jlu

"Selbstverständlich" habe Tayfun Korkut noch Kredit und werde auch im Duell mit Bayern München am kommenden Samstag auf der Bank sitzen, sagte Dufner äußerst wortkarg und sichtlich angefressen am ARD-Mikrofon: "Genau das, oder haben Sie das Gefühl, ich zweifel?", ergänzte der Manager mit grimmigem Gesichtsausdruck.

Auch im sechsten Anlauf im neuen Jahr war es den ambitionierten 96ern nicht gelungen, den ersten Sieg seit dem 16. Spieltag einzufahren. "Das ist nicht genug, das wissen wir alle", sagte Korkut: "Wir müssen die Situation annehmen und uns hocharbeiten."

Doch der Frustfaktor war groß nach der Punkteteilung, zumal die Niedersachsen um das schwierige Programm in den kommenden Wochen wissen. Auf das verunsicherte Team warten nun Duelle mit dem Rekordmeister aus München, Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach.

Dass der Trainer dabei zunehmend unter Druck gerät, bekam er am Samstag unsanft zu spüren. Erste Fangruppierungen forderten im Stadion die Entlassung des 40-Jährigen. "Wenn man nicht erfolgreich Fußball spielt, wird man kritisiert. Das ist ganz normal, damit müssen wir umgehen", sagte Dufner.

Zu allem Überfluss fehlt den Niedersachsen im Duell mit dem FC Bayern nun auch noch Kapitän Lars Stindl, der die 1:0-Führung des VfB durch Christian Gentner (52.) per Rechtsschuss ausglich (70.). Doch in der Schlussminute verlor der umworbene Mittelfeldspieler die Contenance, ließ sich zu einem Scharmützel mit Stuttgarts Stürmer Martin Harnik hinreißen und sah "Gelb-Rot".

"Die jetzige Situation ist schwierig und gefährlich, denn die anderen Teams sind es gewohnt, da unten zu stehen", sagte Verteidiger Christian Schulz: "Vor einem Vierteljahr haben wir nicht damit gerechnet, dass wir unten reinrutschen." Die Träume von Europa sind erst einmal passe, der Vorsprung auf Platz 17 beträgt nur fünf Punkte. Korkut und seine 96er müssen nun liefern.

(sid)
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