"Auf dem Weihnachtsmarkt gewesen" "Zecke" Neuendorf wettert gegen Schiedsrichter Sippel
Berlin · Andreas "Zecke" Neuendorf hat für Bayer Leverkusen und den FC Ingolstadt gespielt, aber sein Herz schlägt ohne jeden Zweifel für Hertha BSC. Seine Liebe für die Berliner, in deren Jugendakademie er seit seinem Karriereende arbeitet, trug Neuendorf in einem Sky-Interview auf der Zunge.
Im Zentrum seines Pamphlets in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen die TSG Hoffenheim (0:5) stand Schiedsrichter Peter Sippel. Was war passiert? Im Grunde gar nicht so viel, was die Herthaner dem Referee anlasten konnten. Das 0:1 hatte John Anthony Brooks per Eigentor erzielt, den eindeutigen Elfmeter zum 0:2 verschuldete er ebenfalls. Strittig war lediglich der Strafstoß zum 0:3. Eine Szene auf der anderen Seite, in der die Berliner heftig einen Elfmeter forderten, bewertete Sippel korrekt.
Doch das hielt Ex-Hertha-Kultspieler Neuendorf nicht davon ab, gegen den Münchner Schiedsrichter zu wettern. "Wenn Herr Seppel... äh, Sippel Eier hat, dann stellt er sich - vielleicht war er gestern auf'm Weihnachtsmarkt ein bisschen länger und konnte nicht alles so richtig deuten." Konsequent nannte er ihn "Seppel... äh, Sippel". Der "Seppel... äh, Sippel" werde sich nach dem Spiel wieder nicht den kritischen Fragen stellen. Der "Seppel... äh, Sippel" war Sündenbock für alles. Dabei griff der "Seppel... äh, Sippel" überhaupt nicht spielentscheidend ein — anders als die Berliner, die auf dem 13. Tabellenplatz in die Winterpause gehen.
Auf Twitter waren die Meinungen über den Auftritt geteilt:
Ach herrlich,zecke Neuendorf,redet Klartext...nicht so weich gespült,wie die heutigen Lappen...#BSCTSG
Viele fanden die Breitseite gegen Sippel aber auch peinlich:
Zecke Neuendorf sollte mal in die Eistonne steigen.
Hoffenheims Sejad Salihovic, der früher mit Neuendorf bei Hertha spielte, sagte nach dem Spiel scherzhaft: "Wenn 'Zecke' sagt, es war kein Elfmeter, ist es eigentlich immer anders herum." Für Schiedsrichter Sippel war es übrigens das 200. Bundesligaspiel. Genauso viele absolvierte Neuendorf als Spieler. Viel mehr verband die beiden wohl nicht an diesem Nachmittag. Und Schuld an der 0:5-Schlappe der Hertha trug Sippel am Ende nicht.
