Auswärtsspiel in Gladbach Hertha setzt auf Charter-Flug, um Fluch zu beenden

Düsseldorf · Auswärtsreisen als großes Manko. Das kannte man auch bei Borussia Mönchengladbach. Mittlerweile haben jedoch andere Teams Probleme mit Gastspielen - zum Beispiel Hertha BSC Berlin. Für den Auftritt im Borussia-Park wagt Trainer Pal Dardai daher ein Experiment.

Pal Dardai – Hertha-Trainer, Ungarn-Trainer, Rekordspieler
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Das ist Pal Dardai

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Foto: dpa, meh jai

Bei der Hertha wird man sich nur ungern an die Rückserie aus der Vorsaison erinnern wollen. Und trotzdem drängen sich solche Gedanken auf. Eine Teilnahme an der Europa League schien sicher, gar die Champions League war lange Zeit möglich, doch in der Rückrunde ging der Hertha die Puste aus. Es folgte der Absturz auf Platz sieben - nur die Qualifikation statt der direkten Teilnahme an Europa. Und die verspielte Berlin zudem im ersten Auftritt gegen Bröndby.

Verantwortlich für das schlechte Abschneiden in der Rückrunde waren damals vor allem die Auftritte in der Fremde: Nur ein Sieg gelang bei acht Gastspielen. Und hier wiederholt sich die Geschichte zum Leidwesen der Hertha.

Das Team von Trainer Pal Dardai mischt wieder vorne mit und liegt aktuell mit 40 Punkten auf Platz fünf der Tabelle. Doch der Trend zeigt wieder Symptome der Vorsaison. In der Rückrundentabelle liegt der Hauptstadtklub nur auf Platz 16 - in der Fremde gingen wettbewerbsübergreifend die vergangenen sieben Partien alle verloren.

Um der schlechten Auswärtsserie im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach ein Ende zu setzen, lässt Dardai nichts unversucht: Charter-Flug statt Bahnreise zum Spiel nach Gladbach. Irgendwo muss man ja ansetzen.

"Es ist ein Experiment! Mit der Blitz-Reise per Charter-Flug machen wir jetzt mal was Neues, das war schon lange der Wunsch der Mannschaft. Das ist aber teuer, das mussten wir erst aus Finanzboss Ingo Schiller herauskitzeln. Jetzt müssen wir auch Leistung bringen. Sonst müssen wir in Zukunft mit Pferd und Kutsche anreisen", wird Dardai in der "Bild" zitiert.

Ein Versuch, der allerdings auch wesentlich mehr Hektik verspricht. Dardai ist das aber genau recht: "Es ist einen Versuch wert, einfach mal alles anders zu machen. Wir fliegen Mittwochfrüh nach Düsseldorf, dann gibt es im Hotel Mittagessen, einen kurzen Mittagsschlaf. Es folgen die Team-Sitzung mit Kaffee und Kuchen, die Busfahrt ins Stadion, dann steigt das Spiel. Alles ist super organisiert, die Abstände sind kurz — so bleibt die Konzentration immer hoch."

Die Reise nach Gladbach hat für Dardai aber auch noch etwas anderes Gutes. Wie ein "Auswärtsfluch" besiegt werden kann, könnte er dann direkt bei Dieter Hecking nachfragen. Bevor der 52-Jährige Gladbach übernahm, wollte der Borussia in der Fremde ebenfalls nichts gelingen. Dann folgten sechs Auswärtsspiele unter Hecking — und sechs Siege.

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