Hockey-Trainer Weise wechselt zum DFB

Düsseldorf · Schwerer Schlag für den Deutschen Hockey-Bund (DHB): Neun Monate vor den Olympischen Spielen in Rio verlässt Erfolgstrainer Markus Weise den Verband, für den er 2004 in Athen mit den Frauen sowie 2008 in Peking und 2012 in London mit den Männern die Goldmedaille holte. Der 52-Jährige sucht eine neue Herausforderung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Weises Wechsel kommt für den DHB zur Unzeit und hinterlässt eine große Lücke.

 Markus Weise arbeitet künftig für den Deutschen Fußball-Bund.

Markus Weise arbeitet künftig für den Deutschen Fußball-Bund.

Foto: dpa, ab ts hak

"Wir hatten die Zielrichtung, dass Markus noch die Spiele in Rio macht und dann wechselt", sagte DHB-Präsident Wolfgang Hillmann. Letztlich war der Hockey-Bund chancenlos und verliert seinen wohl wichtigsten Mitarbeiter - mitten in der Vorbereitung für Brasilien. Weise ist sich der Tragweite seiner Entscheidung bewusst. Doch die Chance auf eine wichtige Rolle beim Aufbau der neuen Fußball-Akademie des DFB ab dem 1. Dezember wollte er sich nicht entgehen lassen. "Jetzt kam relativ überraschend diese konkrete Chance. Ich bin bald Mitte 50 und musste mich fragen, ob ich bis zur Rente so weitermache", sagte Weise: "Das hat schon wehgetan. Letztlich kommen solche Chancen aber wohl nie zum idealen Zeitpunkt." "Wenn es in Zukunft ein Interesse an einem unserer Trainer gibt, würde ich mich über ein frühes Zeichen des DFB-Präsidiums an uns freuen", kritisierte Hillmann.

Weise wechselt nicht als erster Hockey-Bundestrainer in den finanziell lukrativeren Profifußball. Seinen Vorgänger Bernhard Peters zog es nach dem WM-Gewinn 2006 zur TSG Hoffenheim, inzwischen arbeitet er beim Hamburger SV. Die damalige Lücke schloss der DHB mit Weise ideal. Bis auf Weiteres leitet der bisherige Co-Trainer Michael McCann den gestern gestarteten Lehrgang in Mannheim. Auch Hallencoach Stefan Kermas dürfte zum engen Kandidatenkreis gehören.

(SID)
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