Ex-Präsident Schneider zu 1860-Lage "Geister, die man gerufen hat"

München · Ex-Präsident Dieter Schneider ist nicht überrascht über die prekäre Lage des TSV 1860 München und glaubt, dass sich zu wenige handelnde Personen mit dem Verein identifizieren. "Ich denke, es fehlt der innere Zusammenhalt", sagte Schneider dem "Münchner Merkur" (Freitag) und ergänzte: "Globalisierung schön und gut, aber ein Verein braucht regionale Identifikationsfiguren, und die gibt es nicht." Nach dem Einstieg des umstrittenen jordanischen Investors Hasan Ismaik hatte Schneider die Löwen 2013 verlassen.

Dass der Traditionsklub seither in der 2. Bundesliga nach unten rutschte und trotz des Geldes von Ismaik vor dem letzten Spieltag am Sonntag sogar direkt in die Drittklassigkeit absteigen kann, kommentierte Schneider so: "Mit einem Budget von 6,5 Millionen Euro haben wir um Platz fünf mitgespielt - und sind schwer dafür kritisiert worden. Aktuell schätze ich den Kader vorsichtig auf 13 bis 15 Millionen, aber es bewahrheitet sich die alte Regel: Geld schießt keine Tore." Schneider hatte als Vereinsvertreter seinerzeit einen Machtkampf mit Ismaik verloren und musste gehen. Seitdem wurde der Geschäftsmann aus Abu Dhabi immer einflussreicher und bestimmt die Geschicke von 1860 aktuell praktisch im Alleingang. "Es sind die Geister, die man gerufen hat", sagte Schneider einen Tag vor seinem 70. Geburtstag.

(dpa)
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