Beleidigung von Präsident Erdogan Hakan Sükür fehlt bei Prozessauftakt

Istanbul · Wegen Beleidigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verhandelt ein Gericht in Istanbul gegen den früheren Superstar Hakan Sükür. Dem ehemaligen Torjäger drohen in dem Prozess während der Europameisterschaft bis zu vier Jahre Haft, wie die Nachrichtenagentur DHA meldete. Dem Verfahrensauftakt am Donnerstag blieb der WM-Dritte von 2002 aber fern.

Hakan Sükür blieb dem Gericht am Donnerstag fern.

Hakan Sükür blieb dem Gericht am Donnerstag fern.

Foto: AFP

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen vor, Erdogan und dessen Sohn Bilal mit Twitter-Nachrichten beleidigt zu haben. Die Tweets vom Februar 2015 sind nicht mehr abrufbar.

Hakan Sükür war nach seiner Karriere bei Galatasaray Istanbul Abgeordneter der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP, die Erdogan mit gegründet hat. Kurz vor dem Bekanntwerden eines Korruptionsskandals Ende 2013 trat Sükür aus der Partei aus.

Der Ex-Nationalspieler gilt nun als Anhänger der Bewegung um den Prediger Fethullah Gülen. Erdogan und Gülen waren einst enge Verbündete, sind aber seit 2013 offen verfeindet. Die Gülen-Bewegung gilt in der Türkei inzwischen als Terrororganisation.

Seit Erdogans Wahl zum Staatsoberhaupt im August 2014 wurden nach offiziellen Angaben mehr als 1800 Verfahren wegen Präsidentenbeleidigung eröffnet.

(dpa)
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