Skandal im Finale des Südamerika-Cups Spielabbruch nach schweren Tumulten in Sao Paulo

Sao Paulo · Schwere Tumulte haben das Finale der Copa Sudamericana zwischen dem FC Sao Paulo und dem argentinischen Klub CA Tigre überschattet. Die Partie wurde am späten Mittwochabend (Ortszeit) nach Ende der ersten Halbzeit wegen Schlägereien zwischen den Spielern auf dem Platz und in den Umkleidekabinen beim Stand von 2:0 für die Gastgeber abgebrochen. Die Polizei musste eingreifen.

Skandal im Finale des Südamerika-Cups: Spielabbruch nach schweren Tumulten in Sao Paulo
Foto: dapd, Andre Penner

Ungeachtet der Proteste der Argentinier erklärte der südamerikanische Fußball-Verband (Conmebol) Sao Paulo zum Sieger. Für den brasilianischen Verein ist es der erste Titel im Südamerika-Cup, der der Europa League vergleichbar ist.

Zu den Auseinandersetzungen vor rund 70.000 Zuschauern im Morumbi-Stadion war es in der 39. Minute gekommen, nachdem Tigre-Verteidiger Lucas Orban Sao Paulos Mittelfeldspieler Lucas, der das 1:0 erzielt hatte, mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen hatte. Der Brasilianer verließ stark blutend das Feld. Der chilenische Schiedsrichter Enrique Osses ließ weiterspielen, was zu heftigen Protesten der Gastgeber-Mannschaft führte.

Da es auch in der Kabine zu Aggressionen kam, musste die Polizei einschreiten, wie das Fernsehen berichtete. Tigre-Trainer Nestor Gorosito warf den brasilianischen Beamten vor, seine Spieler mit Waffen bedroht zu haben. Die argentinische Mannschaft weigerte sich daraufhin, auf das Spielfeld zurückzukehren. Sao Paulos Kapitän, Torwart Rogerio Ceni, warf dagegen den Gästen eine rabiate Spielweise vor. Das Hinspiel in Argentinien war 0:0 ausgegangen. Die 2002 ins Leben gerufene Copa Sudamericana ist ein Turnier für Vereinsmannschaften, das in der zweiten Jahreshälfte ausgetragen wird.

(dpa)
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