Vorwurf der Korruption Mamic-Brüder sollen 30 Millionen Euro Schaden angerichtet haben

Zagreb · Die kroatischen Brüder Zdravko und Zoran Mamic sind von der Antikorruptionsbehörde USKOK großangelegter Korruption beschuldigt worden. Eine entsprechende Mitteilung veröffentlichte die Behörde am Freitagabend in Zagreb.

 Zoran Mamic spielte in der Bundesliga für Bochum und Leverkusen.

Zoran Mamic spielte in der Bundesliga für Bochum und Leverkusen.

Foto: dpa, gi ss nic

Der Präsident und der Trainer von Dinamo Zagreb sollen sich durch ihre kriminellen Machenschaften illegal bereichert und bei dem Verein sowie beim Staat einen Gesamtschaden von 220 Millionen Kuna (knapp 30 Millionen Euro) verursacht haben. Die beiden Beschuldigten bestritten jede Schuld, weigerten sich aber, aus Slowenien in ihre Heimat zurückzukehren, wo sie mit ihrem Verein die Vorbereitungen für die kommende Saison gestartet hatten.

Die Behörden nahmen einen Beamten der Steuerbehörde in Haft, der den beiden Brüdern gegen Schmiergeld geholfen haben soll, den Fiskus zu betrügen, berichteten die Medien übereinstimmend am Samstag in Zagreb. In der Nähe der Adriahafenstadt Split wurden zudem mehrere Fußballfunktionäre festgenommen. Details teilten die Behörden nicht mit. Unklar blieb, ob es einen Zusammenhang mit dem Fall der Mamic-Brüder gibt. Der kroatische Verband wird von mehreren Skandalen gebeutelt. Dabei geht es um nationalistische Ausschreitungen bei internationalen Spielen und manipulierte Ergebnisse.

Zdravko Mamic besitzt auch großen politischen Einfluss. Zuletzt war er als Vermittler für eine politisch rechte Parteienkoalition vor der anstehenden Parlamentswahl genannt worden. Sein Bruder Zoran war kroatischer Nationalspieler und von 1996 bis 2000 auch Profi bei den Bundesligisten VfL Bochum und Bayer Leverkusen.

(dpa)
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