Mertesacker rettet die Gunners Arsenal zieht ins FA-Cup-Finale ein und wahrt letzte Titelchance

London · Der Samstag war der Tag der Deutschen im englischen Fußball. Per Mertesacker rettete den FC Arsenal im FA-Cup-Halbfinale gegen Uwe Röslers Wigan Athletic, Felix Magath feierte mit dem FC Fulham einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf.

FA-Cup Halbfinale 13/14: Wigan Athletic - Arsenal 2:4 n.E.
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FA-Cup Halbfinale 13/14: Wigan Athletic - Arsenal 2:4 n.E.

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Ausgerechnet der einzige deutsche Verlierer des englischen Fußball-Samstags hatte den britischen Humor nicht verloren. "Ich bin doch Deutscher, da brauchen wir keine Elfmeter zu üben", sagte Uwe Rösler mit gequältem Lächeln. Immerhin hatten seine Schützlinge vom Zweitligisten Wigan Athletic den Topfavoriten FC Arsenal im Halbfinale des FA-Cups mit einem 1:1 nach 120 Minuten im Wembleystadion in das Elfmeterschießen gezwungen, dann aber vom Punkt doch noch verloren.

Die legendäre Arena brachte dem 45-Jährigen erneut kein Glück, schon im Vorjahr war Rösler als Coach des FC Brentford knapp am Aufstieg in die 2. Liga gescheitert. Trotz des Ausscheidens machte der Trainer seinen Spieler keinerlei Vorhaltungen, im Gegenteil: "Auf dem Papier haben wir verloren, aber es fühlt sich wie ein Sieg an. Wir haben gegen Arsenal hervorragend bestanden. Ich bin total stolz auf diese Leistung."

Wembley gedenkt den Opfern von Hillsborough
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Foto: dpa, ar ks

Das durfte auch Per Mertesacker sein. Der Nationalspieler prägte vor 90.000 Zuschauern diese Begegnung - mit dem besseren Ende für die Gunners. Der 29-Jährige verursachte zwar in der 64. Minute den Strafstoß, den der krasse Außenseiter zur Führung nutzte, korrigierte aber diesen Patzer mit seinem Ausgleichstreffer per Kopfball acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit.

"Wir haben heute Charakter bewiesen, obwohl viele daran gezweifelt haben. In der ersten Halbzeit waren wir etwas ängstlich. Nach dem Seitenwechsel haben wir dann zweimal den Pfosten getroffen und uns einige gute Chancen erspielt. Wir sind gut zurückgekommen", sagte der Abwehrspieler.

Weit weniger auffällig war Mertesackers Teamkollege Lukas Podolski, der in der 69. Minute ausgewechselt wurde. Hinterher verpackte der Ex-Kölner seine Freude über Mertesackers Ausgleich in ein Wortspiel. "Finale! PERfekter Kopfball bringt uns nach Wembley. So muss es sein", schrieb Podolski bei Facebook. Nicht zum Einsatz kam wegen einer Oberschenkelverletzung Mesut Özil.

Im Finale trifft Arsenal auf Hull City, das sich im zweiten Halbfinale mit 5:3 (1:2) gegen den Drittligisten Sheffield United durchsetzte.

Mit drei deutschen Landsleuten auf dem Spielfeld konnte Felix Magath beim FC Fulham die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schüren. Der allerdings schmeichelhafte 1:0-Sieg gegen das ebenfalls bedrohte Norwich City ließ die Londoner in der Tabelle bis auf zwei Zähler an die Gäste heranrücken. Lewis Holtby und Sascha Riether standen in der Anfangsformation, in der 57. Minute wurde der Deutsch-Iraner Ashkan Dejagah eingewechselt.

Der erste deutsche Teammanager in der Premier League hatte seine Spieler zu Wochenbeginn mit zwei freien Tagen überrascht, scheinbar ungeachtet der prekären Tabellensituation. "Ich bin eben ein netter Bursche, auch wenn ich manchen hier davon erst überzeugen muss", sagte der selbsternannte "Nice Guy" Magath nach der Partie schmunzelnd.

Wirklich zufrieden war er dennoch nicht: "Norwich war das bessere Team, trotzdem bringt dieser Sieg Selbstvertrauen. Im Moment zählen wirklich nur diese drei Punkte, nichts anderes."

(sid)
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