Schotten und Engländer kennen keine Freundschaft Brasiliens Thiago kennt keine Österreicher

München · Österreich, als einzige europäische Mannschaft 2014 noch ungeschlagen, will am Dienstag in Wien Rekord-Weltmeister Brasilien bezwingen. Viel Brisanz verspricht auch das Duell Schottland-England.

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Brasiliens Thiago Silva tappt beim Blick auf den Gegner noch völlig im Dunkeln. "Ich kenne keine Spieler der Österreicher", sagte der Verteidiger von Paris St. Germain freimütig. Am Dienstag in Wien (19.00 Uhr) will die Mannschaft von Marcel Koller dafür sorgen, dass auch der Ex-Kapitän der Selecao einen bleibenden Eindruck behält. In Glasgow erneuern Schottland und England ihre 142 Jahre alte Rivalität und das Theater der Träume in Manchester ist die Bühne für Cristiano Ronaldo und Lionel Messi beim Duell zwischen Portugal und Argentinien.

Österreich befindet sich nicht zuletzt nach dem 1:0 gegen Russland in der EM-Qualifikation auf einer Welle der Begeisterung und ist 2014 noch ungeschlagen. Selbst den Ausfall von Bayern Münchens David Alaba steckten sie weg. Der Fußball-Rekordweltmeister ist nun eine noch größere Herausforderung, die Kollers Elf aber mit breiter Brust angehen will. "Wir werden uns nicht wie die Puppen hinstellen und die Brasilianer um uns herumlaufen lassen", sagte der Coach.

Gleichwohl begegnet Koller den im Neuaufbau befindlichen Südamerikanern mit großem Respekt. Besonders Superstar Neymar (FC Barcelona) überschüttet er regelrecht mit Lob. "Er wird regelmäßig weggeputzt vom Feinsten und steht immer wieder auf. Jedes Mal, wenn man denkt, man kann ihn packen, ist er schon wieder weg. Wir hoffen, dass er uns nicht ganz so wehtut", sagte Koller.

Die Brasilianer sind nach ihrem WM-Trauma noch immer dabei, die Erinnerungen zu verdrängen - und der zurückgekehrte Trainer Dunga hat dafür offenbar die richtige Maßnahmen getroffen. Fünf Siege in Folge ohne Gegentor sind der Selecao gelungen, zuletzt gab es ein 4:0 in der Türkei. Für ein gewisses Reizklima sorgt dennoch Thiago Silva nach seiner Verbannung auf die Reservebank und der Entmachtung als Spielführer. "Zu sagen, dass ich glücklich bin, wäre eine Lüge", gestand Thiago. Auf eine Erklärung von Dunga warte er noch immer.

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Foto: afp, Desk

In Glasgow wollen die Bravehearts ihren großen Nachbarn erstmals seit 15 Jahren besiegen. England ist nach vier Siegen in der Qualifikation klar auf EM-Kurs und könnte das Prestigeduell zu einem weiteren kräftigen Statement nutzen. Vor seinem Debüt steht dabei der englischer Shootingstar Saido Berahino von West Bromwich Albion. Der 21 Jahre alte Stürmer burundischer Herkunft ist der beste englische Torjäger in der Premier League.

Zusätzliche Brisanz verleiht dem ewigen Brudervergleich die im September gescheiterte Abspaltung der Schotten vom Rest Britanniens. Nicht zuletzt deshalb sagt der schottische Verteidiger Charlie Mulgrew: "Auch wenn es sich Freundschaftsspiel nennt, zwischen Schottland und England wird so etwas nie geben. Wir sind richtig heiß."

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Vor dem Duell Ronaldo gegen Messi sind die Kommentare dagegen zurückhaltender. Ob es etwas Besonderes sei, gegen CR7 zu spielen, wollten Argentiniens Medien von Messi wissen und der Star vom FC Barcelona antwortete lakonisch: "Nein. Es ist nur ein weiteres Spiel." Und auch der Portugiese erklärte: "Es ist ein Freundschaftsspiel. Es geht um nichts."

(sid)
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