Uefa-Präsident CAS entscheidet über die Zukunft von Michel Platini

Lausanne · Am Montag entscheidet sich die Zukunft von Michel Platini. Dem Uefa-Präsidenten hilft nur ein Freispruch durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS.

Michel Platini: Weltklasse-Spielmacher, Ex-Uefa-Präsident
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Das ist Michel Platini

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Foto: AFP/AP, AP

"Rien ne va plus" oder "Vive Michel": Am Montag entscheidet sich endgültig die Zukunft des tief gefallenen Uefa-Präsidenten Michel Platini. Dem Franzosen hilft nur ein Freispruch durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS. Bleibt der 60-Jährige für sechs Jahre gesperrt, ist eine Rückkehr zur Europäischen Fußball-Union (Uefa) und damit auch der erhoffte Triumphzug bei "seiner" Europameisterschaft im Sommer unmöglich.

"Ich bin noch optimistischer als zuvor. Ich habe keinen Zweifel, dass ich im Juni noch der Uefa-Präsident bin", hatte Platini nach der Anhörung am Freitag vor einer Woche gesagt, sich ins Taxi gesetzt, und vorerst "in den Urlaub" verabschiedet. Die EM-Spiele in seinem Heimatland sind eine Art Lebenstraum, als Uefa-Boss würde er selbstverständlich "jedes Spiel" im Stadion verfolgen.

Krisensitzung vor der EM?

Sollte der CAS die Sperre gegen den früheren Weltstar allerdings bestätigen, hat die Uefa bereits einen "Plan B" in der Tasche. Dann wird sich das Exekutivkomitee knapp drei Wochen vor der EM (10. Juni bis 10. Juli) zu einer Krisensitzung treffen. Im Rahmen des Europa-League-Finales am 18. Mai in Basel würde das weitere Vorgehen beschlossen werden.

Eigentlich sollte während des wichtigsten Uefa-Turniers ein Verbandspräsident auf der Tribüne sitzen - ohne einen Freispruch für Platini ist das aber inzwischen kaum möglich. "Ich halte Neuwahlen vor der Europameisterschaft für unwahrscheinlich", sagte der frühere DFB-Präsident und Exko-Mitglied Wolfgang Niersbach (65): "Aber wir haben im letzten halben Jahr erlebt, dass vieles möglich ist."

Die Uefa baut also nach wie vor auf die Rückkehr ihres Präsidenten. "Ich hoffe und wünsche mir, dass Michel in einigen Tagen wieder unter uns sein kann", sagte der spanische "Vize" Angel Maria Villar Llona (66). Dagegen wird der Weltverband Fifa (insgeheim) auf die Bestätigung des Urteils der eigenen Ethikkommission hoffen.

Im Kern geht es in dem Verfahren um die dubiose Zahlung von 1,8 Millionen Euro, die Platini im Jahr 2011 von der Fifa angeblich für lange zurückliegende Dienste erhalten hatte. Zusammen mit dem Uefa-Chef war auch Ex-Fifa-Boss Joseph S. Blatter (80) aus dem Verkehr gezogen worden.

Beide pochen auf einen mündlichen Vertrag aus der Zeit um die Jahrtausendwende, der die Zahlung legitimiert. Die Fifa-Ethikkommission, die ursprünglich sogar eine achtjährige Sperre verhängt hatte, sah das anders - auch wenn für den Vorwurf der Bestechung und Korruption nicht genügend Beweise vorliegen würden.

(sid)
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