Interview mit Jörg Albertz "Eine schnelle Mark machen, wird nicht funktionieren"

Mönchengladbach · Jörg Albertz (46) absolvierte drei Länderspiele für Deutschland. 2003 wurde er als Spieler von Shanghai Shenua Fußballer des Jahres in China. Mit Ex-Profi-Kollege Hans-Georg Dreßen betreibt er eine Fußballschule.

 Jörg Albertz.

Jörg Albertz.

Foto: Imago

Herr Albertz, wie läuft ihre Fußballschule in China?

Jörg Albertz Wir werden immer sehr herzlich empfangen. Bei den Schulen sind bis zu 70 Kinder dabei. Für 2018 haben wir weitere vier Termine geplant. Unser Ziel ist, dort eine ganzjährige Fußballschule aufzubauen. Aber so etwas braucht Zeit. Man muss geduldig sein.

Ist das auch Ihr Rat an die Klubs, die sich im Zuge der DFL-Offensive in Richtung China orientieren?

Albertz Auf jeden Fall. Es ist viel Geld auf dem Markt, jeder will was vom Kuchen abhaben. Aber rüberzugehen und eine schnelle Mark machen, das wird nicht funktionieren. Wer in China erfolgreich sein will, braucht einen langen Atem. Viele Vereine sind ja auch schon da oder sind dabei, etwas aufzubauen.

Was macht den deutschen Fußball für die Chinesen interessant?

Albertz In China muss mehr Geld in den Aufbau von Strukturen gesteckt werden und nicht nur in vermeintlich große Namen. Wir haben top ausgebildete Trainer und generell eine super Ausbildung. Dieses Know-how ist interessant für die Chinesen. Sie haben klare Vorstellungen von den Kooperationen. Es muss ein Geben und Nehmen sein, sonst wird es schwierig.

(kk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort