WM 2006 DFB will sich in WM-Affäre wehren

Frankfurt/Main · Der Deutsche Fußball-Bund weist Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 energisch zurück. Der "Spiegel" hatte von einer schwarzen Kasse berichtet, mit der die Stimmen von vier asiatischen Mitgliedern des Fußball-Weltverbands bei der Wahl des Ausrichters der WM 2006 bestochen worden sein sollen.

"Das kann ich absolut und kategorisch ausschließen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, "ich kann versichern, dass es im Zusammenhang mit der Bewerbung und Vergabe der WM 2006 definitiv keine "schwarzen Kassen" beim DFB, dem Bewerbungskomitee noch dem späteren Organisationskomitee gegeben hat." Der "Spiegel" habe keine Beweise für seine Schlussfolgerungen vorgelegt. Deshalb prüfe der Medienanwalt Christian Schertz rechtliche Schritte gegen das Blatt.

Wie Niersbach bestritt Fedor Radmann, Vizepräsident des WM-Organisationskomitees, die Vorwürfe. "Das Bewerbungskomitee hat niemals irgendjemand bestochen", erklärte er, "ich bin bereit, das sogar zu beeiden". Der damalige Innenminister Otto Schily bekräftigte in der "Bild am Sonntag", er habe als Mitglied des Organisationskomitees "zu keinem Zeitpunkt Informationen erhalten, die den Verdacht schwarzer Kassen begründen".

Nach "Spiegel"-Informationen soll der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus dem DFB 2000 vor der Abstimmung um den WM-Ausrichter 13 Millionen Mark geliehen haben. Als Dreyfus das Geld Jahre später zurückforderte, sei der Verband unter Druck geraten. Über ein Fifa-Konto seien 6,7 Millionen Euro an Dreyfus geflossen, offiziell deklariert als Beitrag zu einem WM-Kulturprogramm, das es dann gar nicht gab.

(pet)
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