Premier League FA ermittelt nach "Quenelle-Gruß" gegen Anelka

London · Aufregung um den früheren französischen Fußball-Nationalspieler Nicolas Anelka: Beim 3:3 (2:1) seines englischen Klubs West Bromwich Albion im Ligaspiel bei West Ham United am Samstag legte der 34-Jährige nach dem ersten seiner beiden Treffer die linke Hand auf den durchgestreckten rechten Arm.

Anelkas umstrittener Torjubel
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Foto: afp, IAN KINGTON

Diese Geste wird in Frankreich mit Antisemitismus in Verbindung gebracht. Frankreichs Sportministerin Valerie Fourneyron sprach bei Twitter von einer "schockierenden Provokation".

West Bromwichs Interimstrainer Keith Downing bezeichnete nach dem Spiel Spekulationen über einen antisemitischen Hintergrund der Aktion als "Müll". Anelka habe den sogenannten Quenelle-Gruß lediglich dem französischen Komiker Dieudonne gewidmet, der die Geste bekannt gemacht hat.

Frankreichs Innenminister Manuel Valls hatte Anelkas Freund Dieudonne zuletzt aufgefordert, den Gruß zu unterlassen, der optisch an einen umgekehrten Hitler-Gruß erinnert. Der umstrittene Komiker Dieudonne ist in Frankreich als Holocaust-Leugner bereits mehrfach zu hohen Geldstrafen verurteilt worden.

Auch Anelka droht jetzt eine Strafe: Der englische Fußballverband ermittelt gegen ihn. Wohl auch aus diesem Grund meldete er sich erstmals seit zwei Monaten auf Twitter zu Wort, um ein paar erklärende Worte loszuwerden. "Diese Geste habe ich lediglich meinem Comedian-Freund Dieudonné gewidmet", schrieb der 34-Jährige.

This gesture was just a special dedication to my comedian friend Dieudonné

Anelka ist als Enfant terrible bekannt. Bei der WM 2010 wurde er aus dem französischen Team geworfen, nachdem er Nationaltrainer Raymond Domenech wüst beschimpft hatte.

(sid)
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