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1:3-Niederlage mit Liverpool Kritik an Klopp wird nach Pleite gegen Leicester lauter

Leicester/Köln · Englands Meister Leicester City hat nach dem Rauswurf von Teammanager Claudio Ranieri ein Lebenszeichen von sich gegeben – auf Kosten von Jürgen Klopp und Liverpool.

 Finstere Mine bei Jürgen Klopp nach dem Spiel.

Finstere Mine bei Jürgen Klopp nach dem Spiel.

Foto: ap, RV

Englands Meister Leicester City hat nach dem Rauswurf von Teammanager Claudio Ranieri ein Lebenszeichen von sich gegeben — auf Kosten von Jürgen Klopp und Liverpool.

Claudio Ranieri war zwar nicht körperlich präsent, aber trotzdem im King Power Stadium allgegenwärtig. Von wehenden Bannern blickte das Konterfei des jüngst geschassten Welttrainers hinab auf den Rasen, wo Leicester City für einen Moment die Zeit anzuhalten schien. Der 3:1 (2:0)-Sieg gegen den ebenfalls kriselnden FC Liverpool verwandelte jedoch nicht nur den kraftlosen Abstiegskandidaten endlich wieder in den englischen Sensationsmeister. Er stürzte Liverpools Teammanager Jürgen Klopp gleichwohl in erste Selbstzweifel.

Vier Tage nach der für viele englische Fußball-Größen schockierenden Entlassung Ranieris demonstrierte Leicester Geschlossenheit. Egal ob "Grazie" oder "Thank you": die Banner der Anhänger einte Dankbarkeit für den Ex-Coach.

In der 65. Minute erleuchteten die Fans gar das Stadion mit ihren Smartphones und skandierten den Namen des 65 Jahre alten Italieners voller Inbrunst. "Das war ein wunderschönes Zeichen. Nach dem Spiel haben die Spieler darüber gesprochen", sagte Ranieris früherer Assistent und Interimscoach Craig Shakespeare.

Erster Sieg nach fünf Pleiten

Auch das Geschehen auf dem Platz wirkte wie eine Reminiszenz an den gefeuerten Schöpfer des Erfolges. Mit Torjäger Jamie Vardy (28./60.) und Mittelfeldstratege Daniel Drinkwater (39.) besorgten zwei tragende Säulen der Meistermannschaft den ersten Ligasieg im Jahre 2017 nach zuvor fünf Pleiten in Serie. Der Anschlusstreffer von Liverpools Philippe Coutinho (68.) auf Vorlage von Nationalspieler Emre Can brachte den Titelverteidiger nicht mehr ins Wanken.

Mit nun 24 Punkten hat der Tabellen-15. Leicester zwei Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 18. Auf die Frage, was Ranieri zu Leicesters eindrucksvoller Trendwende sagen würde, antwortete Shakespeare: "So wie ich Claudio kenne, würde er sagen: 'So ist Fußball!'".

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Foto: AFP/JUSTIN TALLIS

Bei aller Ehrerbietung versprechen sich die Foxes vom Sieg gegen die Reds auch eine Initialzündung für den Aufbruch zu neuen Ufern. Shakespeare ist die Gegenwart, kann sich aber auch eine Zukunft als Hauptverantwortlicher vorstellen: "Denke ich, dass ich das könnte? Ja. Beunruhigt es mich? Nein. Aber es sind die Besitzer, die entscheiden, und sie werden fleißig sein und die Situation bewerten. Die Dinge werden ihren Lauf nehmen."

Einige Fans fordern Klopps Rauswurf

Dass die Dinge in Liverpool nicht außer Kontrolle geraten, muss Ex-BVB-Coach Klopp dringend verhindern. Nach der neuerlichen Pleite weiß der 49-Jährige um den Ernst der Lage: "Wir spielen alle um unsere Zukunft, mich selbst eingeschlossen."

Lediglich zwei Siege aus den letzten zwölf Pflichtspielen stehen zu Buche, fünf der vergangenen sieben Spiele verlor Liverpool sogar. Im Internet versammelte sich unter dem Hashtag #kloppout gar erster Widerstand.

Gegen Leicester schien Klopps Team vor allem in der ersten Hälfte völlig überfordert und überrascht vom rasanten Spiel des Gegners. "Wir hätten viel besser spielen können. Wir haben sie das Leicester von letztem Jahr sein lassen, und das war unser Fehler", sagte ein um Worte ringender Klopp der BBC. Erst im zweiten Durchgang fingen sich die Gäste ein wenig. "Schlecht zu Anfang, schlecht in der Mitte und schlecht am Ende", fasste Klopp die schwache Vorstellung seines Teams beim Titelverteidiger kurz und knapp zusammen.

(sid)
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