Chelsea bleibt dran Liverpool trauert und feiert: 19. Meistertitel rückt näher

Liverpool · Große Emotionen an der Anfield Road: Erst erinnerte der FC Liverpool an die Katastrophe von Hillsborough vor 25 Jahren, dann machte der englische Traditionsklub einen großen Schritt zur ersten Meisterschaft seit 1990.

Liverpool trauert um die Toten von Hillsborough
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Foto: afp, NB

Nach dem 3:2 (2:0) im Spitzenspiel gegen Manchester City sind die Reds vier Runden vor Schluss weiter Tabellenführer - mittlerweile sieben Punkte vor den Citizens, die noch zwei Spiele in der Hinterhand haben.

Verfolger FC Chelsea verkürzte am Abend mit einem Sieg im Gastspiel bei Swansea City den Rückstand auf Liverpool auf zwei Zähler. Die Mannschaft des deutschen Nationalspielers André Schürrle gewann 1:0 (0:0) bei Swansea City und vergrößerte bei den Walisern die Sorgen um den Klassenerhalt. Stürmer Demba Ba avancierte erneut zum Matchwinner.

Premier League 13/14: Liverpool schlägt Manchester City 3:2
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In Swansea traf er in der 68. Spielminute zum Sieg. Am Dienstag hatte er Chelsea in der Champions League mit seinem Treffer zum 2:0 gegen Paris St. Germain ins Halbfinale geschossen. Schürrle - gegen Paris ebenfalls Torschütze - stand in der Startformation der Blues, wurde aber nach dem ersten Durchgang ausgewechselt.

Sterling eröffnet das Spektakel

Raheem Sterling (6.), Martin Skrtel (26.) und Coutinho (78.) sicherten den zehnten Reds-Sieg in Folge. Der 19. Meistertitel rückt immer näher. David Silva (57.) und Glen Johnson mit einem Eigentor (62.) hatten für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt. Liverpools Jordan Henderson sah in der Nachspielzeit (90.+3) die Rote Karte. Zudem hatten die Reds Glück, dass ein Handspiel von Skrtel im Strafraum nicht geahndet wurde (90.+5).

"Es ist sehr emotional, aber wir müssen ruhig bleiben. Denn wir haben noch vier schwere Spiele vor uns", sagte Kapitän Steven Gerrard: "Wir haben noch vier Endspiele."

Choreografie in Rot und Gelb

Vor dem Anpfiff hatte alles im Zeichen der Tragödie von 1989 gestanden. Die Hymne "You'll never walk alone" sangen die Liverpool-Fans besonders inbrünstig und hielten Transparente hoch, die an die 96 Toten erinnerten. Während der Gedenkminute verwandelte sich der "Kop", die legendäre einstige Stehplatztribüne, in ein riesiges Bild: "96" und "25 Years" waren bei der Choreografie in Rot und Gelb zu lesen.

Beide Teams spielten mit Trauerflor. Wie alle anderen Partien am Wochenende begann das Spitzenspiel mit einer Verspätung von sieben Minuten - Symbol für den 15. April 1989, für das FA-Pokal-Halbfinale des FC Liverpool gegen Nottingham Forest im Hillsborough-Stadion von Sheffield Wednesday. Sechs Minuten nach Spielbeginn war die Begegnung damals abgebrochen worden, Anhänger des FC Liverpool waren am unteren Rand eines überfüllten Blocks gegen den Zaun gedrückt worden. Am Ende waren 96 Tote zu beklagen, darunter Jon-Paul Gilhooley, der zehn Jahre alte Cousin des heutigen Reds-Kapitäns Steven Gerrard.

Liverpool fand schnell zurück in die Gegenwart. Sterling tanzte nach Zuspiel von Luis Suarez den Ex-Hamburger Vincent Kompany und Englands Nationaltorwart Joe Hart aus und erzielte die frühe Führung. Der City-Keeper glänzte bei einem Kopfball von Gerrard (26.), war Sekunden später aber erneut machtlos: Nach einer Ecke des Kapitäns köpfte Skrtel ein.

Coutinho lässt Liverpool jubeln

Nach der Pause meldeten sich die Gäste eindrucksvoll zurück: Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer von Silva fälschte Glen Johnson eine Hereingabe des Spaniers ins eigene Tor ab. Coutinho ließ Liverpool doch noch jubeln.

(sid)
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