Van Gaal wackelt Hat Mourinho ManUnited eine Bewerbung geschickt?

Star-Trainer Jose Mourinho verfolgt seinen Traum vom Teammanager-Posten bei Manchester United offenbar auf äußerst ungewöhnliche Art und Weise. Der 52 Jahre alte Portugiese soll den Verantwortlichen des englischen Fußball-Rekordmeisters eine sechsseitige Bewerbung für den Job geschrieben haben, den derzeit sein früherer Mentor Louis van Gaal inne hat.

Jose Mourinho – Trainer, Titelsammler, "The Special One"
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Das ist Jose Mourinho

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Foto: AP/Lisi Niesner

Das berichtet die Zeitung "Independent on Sunday". Mourinhos Berater Jorge Mendes wies den Bericht allerdings zurück. Es sei "absolut lächerlich und total absurd" anzunehmen, dass ein Coach wie Mourinho sich derart andiene, wurde er in einer Stellungnahme auf der Internetseite seiner Agentur Gestifute zitiert.

Laut "Independent" bringt Mourinho, der Mitte Dezember beim FC Chelsea entlassen worden war, in dem Brief seinen großen Wunsch zum Ausdruck, beim Klub von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger anzuheuern. Mourinho macht überdies klar, dass er sich den Prinzipien der "Red Devils" unterwerfen würde.

Damit begegnet er einem Vorurteil, er passe mit seinem bisweilen zynischen Spielstil nicht zu Uniteds für gewöhnlich offensivem Ansatz. Auch eine Analyse der aktuellen Situation sowie Vorschläge zum Umbau der Mannschaft soll Mourinho in dem Schreiben untergebracht haben.

Der Coach war bereits 2013 Kandidat in Manchester, als der Klub einen Nachfolger für seinen langjährigen Teammanager Sir Alex Ferguson suchte. Die Klubführung entschied sich damals aber für David Moyes. Mourinho hat in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, dass er United liebend gerne übernehmen würde.

Van Gaals kurze Ära scheint trotz Vertrages bis 2017 im Sommer zu enden. Mourinho scheut aber offenbar vor der offenen Konfrontation mit dem Niederländer (64) zurück, unter dem er von 1997 bis 2000 beim FC Barcelona arbeitete. Als heißester Anwärter auf van Gaals Nachfolge gilt dessen Assistent, United-Ikone Ryan Giggs.

Für das Pfeifkonzert in der Fußball-Kathedrale Old Trafford hatte sogar ManUnited-Trainer van Gaal Verständnis. "Sie haben das Recht zu buhen", bekannte der Niederländer nach dem 0:1 des englischen Fußball-Rekordmeisters im Heimspiel gegen den FC Southampton. "Ich kann das nicht leugnen, ich habe das das Spiel gesehen", fügte van Gaal hinzu.

Der Druck auf den glücklosen Coach wächst nach der blamablen Leistung wieder, Rückendeckung bei den Fans hat der einstige Bayern-Trainer schon lange nicht mehr. Ohne den verletzten Weltmeister Bastian Schweinsteiger schoss United nur einmal auf das gegnerische Tor. Der Rückstand auf Platz vier beträgt schon fünf Zähler.

Die englischen Medien gingen hart mit van Gaal ins Gericht. "Alles was über den Verlust von jeglichem Enthusiasmus unter van Gaal im Old Trafford gesagt wird, ist wahr. Old Trafford ist jetzt ruhig. Fast unheimlich", schrieb die "Daily Mail".

Seit der Premier-League-Gründung 1992 hatten die "Red Devils" noch nie so wenig Punkte nach 23 Spieltagen (37). "Die Besitzer-Familie Glazer hat van Gaal zuletzt immer den Rücken gestärkt. Aber jetzt dürfte auch ihre Geduld am Ende sein", urteilte das Boulevardblatt "The Sun".

(sid/dpa)
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