Premier League Jetzt droht Meister Leicester sogar der Abstieg

Swansea · Im Sommer 2016 gelang Leicester City mit dem Gewinn der englischen Meisterschaft die Sensation. Mittlerweile ist die Euphorie über den Titelerfolg verflogen. Und es könnte ganz bitter kommen.

 Shinji Okazaki tröstet Demarai Gray.

Shinji Okazaki tröstet Demarai Gray.

Foto: rtr, sw

Englands Meister Leicester City könnte im kommenden Sommer unfreiwillig Geschichte schreiben. Nach fünf Niederlagen in Serie rutscht die Mannschaft von Trainer Claudio Ranieri immer tiefer in den Abstiegskampf der Premier League - und droht als Meister abzusteigen. Das gab es in der Historie des englischen Fußballs bisher nur einmal. 1938 passierte Manchester City das historische Missgeschick, nun könnte es die Foxes erwischen. "Leicesters unglaublicher Absturz geht weiter", schrieb das Boulevardblatt "Mirror" nach der 0:2-Pleite bei Swansea City und dem Sturz auf Rang 17.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Klub seinem Meistertrainer Raneri öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Doch selbst die Spieler fühlten sich nach der Swansea-Pleite genötigt, ihren angeschlagenen Coach zu verteidigen. "Es liegt an uns, was auf dem Platz passiert", stellte der englische Nationalspieler Danny Drinkwater klar. "Der Trainer hat unsere Unterstützung und wir haben seine." Davon war gegen Swansea jedoch erneut nicht viel zu sehen.

"Wir kassieren zu viele Tore und schießen zu wenig", brachte Ranieri die Gründe für den Absturz recht simpel auf den Punkt. Sinnbild der Krise sind Stürmer Jamie Vardy und Mittelfeldspieler Riyad Mahrez, die in der vergangenen Saison zusammen 41 Tore erzielten, in dieser Spielzeit bisher nur acht. "Beide sind nur noch Schatten der Spieler, die für den Gewinn der Meisterschaft entscheidend waren", stellte BBC Sport fest. Und die Situation wird immer dramatischer: In diesem Jahr warten die Foxes noch auf ihr erstes Liga-Tor.

Ranieri von seinen Stars enttäuscht

"So kann es nicht weitergehen", sagte Ranieri nach der Pleite bei Abstiegskonkurrent Swansea und deutete an, dass auch er seinen Profis die Unterstützung entziehen könnte. Auf die Frage, ob er den Spielern der Meistermannschaft zu lange das Vertrauen geschenkt habe, sagte der Coach: "Gut möglich. Es ist schwer, wenn man so etwas Tolles erreicht hat. Dann möchte man ihnen eine, zwei oder drei Chancen geben. Aber vielleicht ist es jetzt zu viel." Klingt, als würden einige Leicester-Spieler demnächst häufiger auf der Bank sitzen.

Nur noch ein Punkt trennt den englischen Meister in der Premier League von der Abstiegszone. Der Abstand aufs Tabellenende ist auf zwei Zähler geschrumpft. Mit etwas Pech könnte Leicester City auf dem letzten Platz stehen, wenn es beim nächsten Liga-Spiel nach der FA-Cup-Pause in zwei Wochen den wiedererstarkten FC Liverpool empfängt. Ranieri muss dringend Lösungen finden. Sonst kommt es womöglich so, wie der "Guardian" befürchtet: Demnach sei Leicester "in der aktuellen Form auf dem besten Weg, die Champions League gegen die Zweite Liga einzutauschen".

(dpa)
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