Chelsea beendet Talfahrt Mourinho lobt Diego Costa: Lieber Rugby als Badminton

Der FC Chelsea hat die Talfahrt in der Premier League durch ein 2:0 gegen den FC Arsenal gestoppt. Für Coach Jose Mourinho war es ein Prestigeerfolg gegen seinen Intimfeind Arsene Wenger.

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Als sich Jose Mourinho endlich mal wieder im Glanz des Erfolgs sonnen wollte, ließ sein großes Ego keinen Platz für unbequeme Fragen. "Ich kann mir vorstellen, dass sie früher als Kind Badminton gespielt haben", kanzelte der Teammanager des FC Chelsea nach dem 2:0 (0:0) im ruppigen Londoner Derby gegen den FC Arsenal einen Fragesteller ab, der den eigentlich fälligen Platzverweis für Mourinhos Protagonisten Diego Costa thematisiert hatte.

Und einmal in Fahrt, sprudelten aus Mourinho in gewohnter Manier die Provokationen. "Wenn Sie mit mir über Diego Costa sprechen wollen, dann kann ich nur sagen: Er hat so gespielt, wie er spielen muss. Ich liebe das. Fantastisch, Diego", kommentierte "The Special One" mit einem Grinsen im Gesicht den unsäglichen Auftritt seines Stürmers, der im Duell des Meisters mit dem Pokalsieger am 6. Spieltag der Premier League mehrfach die Rote Karte verdient gehabt hätte.

Vor 41.584 Zuschauer an der Stamford Bridge griff Costa seinem Gegenspieler Laurent Koscielny wiederholt heftig ins Gesicht. Zudem schlug der Spanier Gunners-Verteidiger Gabriel Paulista mehrfach auf die Brust und ins Gesicht. Doch während Costa nur Gelb sah, wurden die Arsenal-Profis Paulista (45.) und Santi Cazorla (79.) von Schiedsrichter Mike Dean vom Platz gestellt.

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Foto: AP/Lisi Niesner

Arsenals Teammanager Arsene Wenger platzte deshalb nach dem Abpfiff der Kragen "Diego Costa kann machen was er will und bleibt trotzdem immer auf dem Platz", sagte der Franzose: "Aber jeder Spieler, der auf seine Provokationen reagiert, muss runter. Das ist inakzeptabel."

Die Wutrede seines Intimfeindes kam Mourinho allerdings gerade recht, denn so konnte der Portugiese seinen Kollegen als schlechten Verlierer aussehen lassen. "Ich habe jetzt schon so oft gegen Arsenal gespielt, und nur einmal hat er nicht gejammert", sagte Mourinho süffisant über Wenger, den er vor dem Anpfiff mit einem flüchtigen Handschlag begrüßt hatte.

Danach verabschiedete sich Mourinho, der zuvor den schlechtesten Saisonstart der Blues seit 29 Jahren (vier Punkte aus fünf Spielen) zu verantworten hatte und gegen den zudem Sexismus-Vorwürfe erhoben wurden, zur Rugby-WM - natürlich nicht ohne eine weitere Spitze. "Das ist noch ein echter Sport", äußerte der 52-Jährige, der sich sichtlich darüber freute, dass er seine Erfolgsbilanz gegen Wenger (nur 1 Niederlage in 15 Duellen) ausbauen konnte.

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Verantwortlich dafür waren die Treffer von Kurt Zouma (53.) und Eden Hazard (90.+1). Für die Gunners um Mesut Özil war es nach der Pleite in der Champions League bei Dinamo Zagreb (1:2) die zweite bittere Niederlage in Folge. Vielleicht lag es auch daran, dass Per Mertesacker fehlte. Der Weltmeister war von einem Infekt geschwächt und hatte zudem einen Autounfall gehabt, den er unverletzt überstand.

Derweil zeigte Rekordmann Kevin De Bruyne bei Manchester City ein sehr gutes Startelf-Debüt und erzielte sein erstes Tor (45.) - dennoch verlor der Tabellenführer gegen West Ham United 1:2 (1:2) und gab damit erstmals Punkte ab. De Bruyne, für 75 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu den Citizens gewechselt, war Dreh- und Angelpunkt der Offensive, Torschütze und bester Vorbereiter.

(sid)
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