Krise beim FC Chelsea Mourinho schließt Rücktritt in kuriosem TV-Interview aus

London · Jose Mourinho hat mal wieder eine ganz große Show geboten. In einem verrückten TV-Interview keilte der Trainer des FC Chelsea nach dem 1:3 in der englischen Premier League gegen den FC Southampton in alle Richtungen aus.

"Erstens: Ich laufe nicht weg. Zweitens: Wenn der Verein mich entlassen will, muss er mich feuern. Feuert mich doch!", sagte Mourinho und ließ sogleich eine Warnung an den Klub-Besitzer Roman Abramowitsch folgen: "Dies ist ein entscheidender Moment in der Geschichte des Vereins: Wenn sie mich entlassen, feuern sie den besten Teammanager, den Chelsea je hatte."

Das blamable 1:3 gegen Southampton, Ursache des Sturzes auf den 16. Tabellenplatz, hatte Mourinho tief getroffen. Er wirkt derzeit ohnehin um Jahre gealtert, immer noch drucken die Zeitungen täglich bitterböse Kommentare über seinen fragwürdigen Umgang mit der Mannschaftsärztin Eva Carneiro.

Aber Rücktritt? Im Selbstverständnis eines Jose Mourinho hat dieser Gedanke keinen Platz: "Ich werde nicht gehen. Warum? Weil ich Stolz besitze und Chelsea liebe." Schuldige für die Misere des Titelverteidigers fand er - wie üblich - im Lager seiner Lieblingsfeinde. "Die Schiedsrichter", sagte Mourinho und legte nach jedem Wort eine Kunstpause ein, "haben Angst, Entscheidungen für Chelsea zu treffen." Und noch einmal: "Sie ... haben ... Angst."

Auch der Verband bekam eine Breitseite ab. "Der FA sage ich: Wenn sie mich bestrafen wollen, müssen sie das tun! Das ist mir egal. Andere bestrafen sie nicht, aber mich", sagte er süffisant. "Immer trifft es uns. Wieder und wieder und wieder und wieder." Diese Verschwörungstheorie sponn er noch weiter. Ein Ziel erreichte der Portugiese damit immerhin sofort: Über den miserablen Auftritt seiner Mannschaft redete niemand mehr.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort