Klopp empfängt van Gaal Liverpool gegen Manchester United: das englische Ruhrpott-Derby

Liverpool · Vor dem "Clash of Cultures" wurde Jürgen Klopp von seiner Vergangenheit eingeholt. "Es ist ein bisschen wie Dortmund gegen Schalke", sagte der Teammanager zu der ewigen Rivalität seines FC Liverpool mit dem englischen Rekordmeister Manchester United. Am Sonntag (15.05 Uhr) treffen beide wieder aufeinander. "Wir brauchen nicht so darüber zu reden, als wäre es ein normales Spiel", sagte Klopp.

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Heißt: Dass Liverpool mit Blick auf die Tabelle unbedingt einen Sieg gegen das von Louis van Gaal trainierte Team des DFB-Kapitäns Bastian Schweinsteiger braucht, um die Europapokal-Plätze nicht aus den Augen zu verlieren, ist zweitrangig. "Beide Teams brauchen die Punkte", sagte Klopp: "Aber auch, wenn es nicht so wäre, bleibt es ein Spiel gegen Manchester United! Das ist etwas Besonderes."

Zwar ist das Duell der Traditionsklubs nicht direkt ein Derby wie Dortmund gegen Schalke — die beiden englischen Städte trennen aber auch nur 55 Kilometer, und mehr Abneigung geht fast nicht. 194 Mal spielten beide Klubs gegeneinander, 194 Mal ging es für die beiden tief verfeindeten Fangruppen um alles. Oder mehr. Manchester, das eventuell wieder ohne den angeschlagenen Schweinsteiger auskommen muss, ist an der Mersey der Klassenfeind.

"Vor solchen Spielen braucht man über die Motivation nicht groß nachzudenken", sagte Klopp, der zuletzt ein herausragendes 3:3 seiner Mannschaft gegen den Spitzenreiter FC Arsenal gesehen hatte: "In erster Linie bin ich ein Fußballfan — deswegen sind wir doch alle hier." Mit einem Sieg würde Liverpool (Platz neun/31 Punkte) bis auf einen Zähler an den Sechsten Manchester heranrücken — und die Kritik an van Gaal verstärken.

Klopp und van Gaal "erneuern ihre Rivalität", schrieb Sky Sports am Freitag im Internet und erinnerte an die großen Bundesliga-Duelle der beiden Trainer. Mit Bayern München demontierte der Niederländer vor mehr als sechs Jahren Klopps BVB 5:1, die Revanche glückte der Borussia zwei Jahre später in München (3:1).

"Ich kenne ihn jetzt nicht so gut. Er ist einer der erfolgreichsten Trainer der Welt", sagte Klopp, der am Freitag (15. Januar) seinen 100. Arbeitstag in Liverpool feierte: "Wir hatten ein paar Spiele (vier, jeweils zwei Siege und Niederlagen, Anm. d. Red.). Beide wollen erfolgreich sein. Wir haben eine etwas unterschiedliche Art, Fußball zu spielen, aber ich kann nicht sagen, welche die bessere ist."

Er selbst sei "ein wenig lebhafter, wie sie ja wissen", sagte Klopp scherzhaft. Nach dem Arsenal-Spiel hatte die Fußballplattform Fansided ein Video mit dem Titel "Jurgen Klopp epic celebration" ins Internet gestellt. Von van Gaal machte hingegen das Video der Pressekonferenz nach dem Premier-League-Spiel bei Newcastle United (3:3) am Dienstag die Runde, in der er einen Journalisten als "fetten Mann" bezeichnet hatte.

Der "Fat man" Neil Custis revanchierte sich und forderte einen Zweikampf: Custis, der eigenen Angaben zufolge nach einer Operation schwer zugelegt hat, will bis Ende Mai 28 Pfund (12,7 kg) abnehmen und damit den vollschlanken van Gaal "bezwingen". Sollte der Niederländer im gleichen Zeitraum nicht deutlicher an Gewicht verlieren, kassiert Custis 1000 Pfund (1323 Euro) eines irischen Wettanbieters für wohltätige Zwecke.

(seeg/sid)
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